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1. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 58

1828 - Düsseldorf : Schaub
58 her die absolute Bewegung von der relativen wohl un- terscheiden. Hat man z. B. eine Menge von Körpern, deren Punkte alle nach parallelen Richtungen und mit gleichen Geschwindigkeiten fortgehen, so haben dieselben gegeneinander gar keine Bewegung, oder sie sind in re- lativer Ruhe. Ueberhaupt wird die relative Bewegung derselben gegeneinander blos von dem Unterschiede ihrer absoluten Bewegungen abhangen, so daß sie gegen einen Punkt ganz verschieden von der gegen einen andern scyn kann. So haben wir z. B. im vorigen Abschnitt gehört, daß man die Bewegung der Sonne gegen einen Beo- bachter auf der Erde wohl von der gegen die Firsterne unterscheiden muß. Die Firsterne haben nämlich die Be- wegung wodurch die Sonne täglich auf- und untergeht, mit derselben gemeinschaftlich. Sie unterscheidet sich von den Firsternen nur dadurch, daß sie ihren täglichen Weg theils etwas langsamer abmacht, als die Firsterne, theils dabei sich dem Aequator entweder nähert, oder davon entfernt. Ihre tägliche Bewegung gegen die Firsterne ist also ein Bogen eines größten Kreises, welcher nicht mit dem Aequator parallel ist, sondern denselben schief schneidet. Ganz verschieden hiervon ist aber die Bewe- gung der Sonne gegen einen Beobachter auf der Erde. Sie beschreibt nämlich in Beziehung auf diesen eine Schraubenlinie, indem sie gerade, wie der Endpunkt ei- ner Kurbel, womit eine Schraube umgedreht wird, im Kresse hcrumgeht, und zugleich parallel mit der Achse der Schraube fortgeht. Da wir nun überhaupt die Be- wegung eines Körpers nur an der Veränderung seines relativen Orts erkennen, so ist cs oft schwer genug zu entscheiden, welcher von den Körpern, die ihren relati- ven Ort ändern, wirklich in Bewegung ist. Die tägliche Erfahrung lehrt uns eine Menge von Fällen kennen, wo wir glauben, die umgebenden Körper bewegen sich gegen uns, obschon wir eigentlich selbst in Bewegung sind. Wenn wir z. B. über einen Strom fahren, so scheint das jenseitige Ufer mit allen darauf befindlichen Gegenständen auf uns zuzukommen. Die Täuschung ent- steht hier dadurch, daß, weil wir ganz und gar keine Anstrengung um uns zu bewegen machen, wir uns un- serer eigenen Bewegung nicht bewußt sind, also die ver-
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