Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 122

1828 - Düsseldorf : Schaub
Allein diese Veränderung der uns sichtbaren Mond- scheibe geht nur innerhalb einer engen Grenze vor sich, indem sie bald aufhört und in das Entgegengesetzte über- geht. Man nennt diese Erscheinung das Wanken oder Schwanken des Monds (librado lunae). Man theilt es in das Schwanken nach der Länge (von Westen nach Osten und umgekehrt), und das nach der Breite ( von Süden nach Norden und umgekehrt). Das erste entste- het daher, weil die Umdrehung des Monds um seine Achse (so wie die aller Plaüeten) mit gleichförmiger, der Umlauf desselben um die Erde aber mit ungleichför- miger Bewegung geschieht. Steht also z. B^ zu der Zeit, wo der Mond in der Erdnähe, also seine Bewe- gung am größten ist, ein Flecken gerade im Mittelpunkt der Mondscheibe, so wird, wenn der Mond sich um 90* von der Erdnähe entfernt hat, die Bewegung desselben um seine Achse noch nicht zum 4ten Theil vollendet seyn, also der Flecken nicht mehr im Mittelpunkt der Mond- scheibe zu stehen scheinen. Die zweite Art des Schwan- kens (nach der Breite) kommt daher, weil die Achse, um welche sich der Mond dreht, nicht senkrecht auf der Ekliptik steht. Da dieselbe sich nun immer ungefähr pa- rallel bleibt, so müssen wir nach der verschiedenen Lage des Mittelpunktes bald an dem nördlichen, bald an dem südlichen Rande etwas mehr von der Oberfläche sehen. — Uebrigens ist offenbar, daß die Wirkungen, welche sowohl die erste als die zweite Art des Schwankens her- vorbringt, sich nicht häufen, sondern nach jedem Mond- umlauf wieder aufheben. — Es gibt noch ein Paar andere Ursachen des Schwankens, worüber die Lehrbü- cher der Astronomie nachzusehen sind. (Man sehe Schu- berts theoretische Astronomie Theil Ii. §. 195). §. 67. Noch eine Wirkung ist übrig, welche der Mond auf unserer Erde hervorbringt, und die zu merkwürdig ist, als daß wir sie übergehen dürften, nämlich die Ebbe und Fluth. Man versteht darunter bekanntlich das alle 6 Stunden regelmäßig abwechselnde Anschwellen und Sin- ken der Oberfläche des Meeres. Der Zustand, wo das Wasser steigt, heißt die Fluth, und der, wo es nicder- sinkt, die Ebbe. Der höchste Stand des Wassers heißt die volle See, der niedrigste die tiefe See. Man bemerkt die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer