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1. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 59

1861 - Berlin : Charisius
Süd-Afrika. 59 Afrika. § 185. Es mißt über 1000 Meilen von N. nach S. und von W. nach O. — Man theilt es in I. Süd-Afrika, das über doppelt so groß wie Europa und fast so groß wie Nord-Amerika ist; denn es macht Z von ganz Afrika aus. Vom Cap der guten Hoffnung bis einige Grade nördlich vom Aequator scheint ein ein- ziges Hochland zu reichen, nach W. und O. gegen das Meer, nach N. zum Tief- lande abfallend, von manchem Strome durchschnitten und große Seen umschließend, aber dem größeren Theile nach noch ganz unbekannt. § 186. Im Süden steigt man von der schmalen, an der Gariep-Mündung 15 M. breiten Küstenebene des Caplandes, an deren S.w.-Ecke ein kleines, 9 M. langes, isolirtes Gebirge mit dem 3600 F. hohen Tafelberge liegt, zu der etwa 3000 F. höher erhobenen ersten Stufe hinauf, welche im S. durch die hohen kleinen und großen Schwarzen-Berge, im S.o. durch die Winter- berge und deren Fortsetzung nach N., im W. durch das Cedar- und Zure-Gebirge begränzt wird, und in steilen Wänden zur Küstenebene ab- fällt. Ungeheuer tiefe, fpaltenähnliche Querthäler (Kloofs genannt) durchbre- chen diese Gebirge. Die erste hohe Stufe ist eine bis 20 M. breite und gegen 80 M. lange, aus hartem Thon gebildete Ebene, Karr6 genannt, d. h. hart. In der warmen Jahreszeit versiegen hier alle Quellen und Flüsse, jede Vegetation erstirbt, bis auf einige Akazien am Rande der Flußbetten; aber in der Regenzeit ist die Ebene ein lachendes Blumen- und Grasmeer, namentlich von Salz- und Alkali-Pflanzen, besonders Mesembryanthemen, Lilien, Amaryllis, Iris, und ein treffliches Weideland, zu welchem die angrenzenden Gebirgsbewohner herabsteigen. Nur wenige Oasen und Quellen bleiben stets grün und erlauben Bodencultur; daher fehlen Dörfer hier gänzlich. — Die nächste, 500 bis 2500 F. höher gelegene Stufe, wahrscheinlich die Scheitelfläche des hohen Afrika, ist im Westen durch das Roggeveld-Gebirge, im S. durch das Nienwevelds-, Winter-, Schnee- und Witte-Gebirge von der Karró getrennt, welche mit den vorigen parallel gehen und eben so steil zur Karró abfallen. Im Schnee-Geb., wo viele Männer nie in ihrem Leben einen Baum gesehen haben, erhebt sich der Com paßberg zu 9600 F. — Die Scheitelsläche zeigt unermeßliche Ebenen, nur hie und da mit Tafelbergen, wie die Karriberge, besetzt, zwischen den beiden Quellströmen des Gariep baum- lose Savannen; aber nach deni unteren Gariep hin ist der Boden sandig und das Land eins der ödesten, verlassensten der Erde; der Regen bleibt hier 4 bis 5 Jahre völlig aus. In der Mitte seines Laufes wird der Fluß in der Regenzeit eine Stunde breit. Der große Visch-Flnß selbst trocknet auch periodisch zu einer Reihe von Lachen aus, hat aber zu andrer Zeit eine Breite von 70 F. — Dem größten Theile des Caplandes, mit Ausnahme des äußersten Ostens und einiger Theile der Südküste, fehlen Wälder ganz. § 187. Der Ostrand ist wahrscheinlich ähnlich gebildet. Die Gebirge gehen parallel der Küste, entfernen sich aber nach N. immer mehr von derselben; die Kenntnisse davon sind noch unbestimmt und unzureichend. Zu merken sind die Namen Fura-Gebirge, am Oberlauf des Zambesi; Dschesfa-Gebirge; am Ost- Ende des Njassa-Sees; Kilimandscharo, westlich von Zanzibar. Letzteres und seine nördlichen Fortsetzungen unter dem Aequator sind mit ewigem Schnee bedeckt, mögen also etwa 20.000 F. Höhe haben. Der Paß, durch welchen der Zambesi in die Ebene tritt, heißt Lupaia. Westlich von diesem Gebirge dehnt sich die Fläche^ von Hoch-Afrika aus, mit den großen Binnenseen Njassa und Ngami. Nordöstlich vom Njassa-See liegt das Land Mucaranga, und westlich vom See das Reich des Cazembe (Hauptstadt Lun da oder Luce n da); westlich von diesem endlich, in der Mitte des Hochlandes, das große Reich Muropoa.
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