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1. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 76

1861 - Berlin : Charisius
76 Afrika. mengedrückten Kopf, eine gewölbte Stirn, starke Jochbeine, eine dicke, plattgedrückte Stulnpfnase, aufgeworfene Lippen, breite, hervorstehende Zähne und häufig krumme Schenkel haben. — Das Afrika südlich vom Aeqnator zeigt eine einzige große Sprachfamilie, wozu die Bunda-Sprache in Nieder-Guinea, die der Bitschuanen, Kasirn, Suaheli u. s. w. gehören. Völlig abweichend und allein stehend ist die Sprache der Hottentotten. Die Sprache der Mandingostämme und der Fellan hat sich weit nach dem Innern ausgebreitet; aber außerdem herrschen im Sudan noch viele andre Sprachen. An der Suaheli-Küste wechseln schwarze, braune und weiße Völker, ganz von der Bildung des echten Guinea-Negers abweichend, zuweilen sogar die schönsten Formen zeigend, wie die der kaukasischen Rasse; aber alles weist auf einen Zu- sammenhang mit den Bitschuanen, Kasirn und Congos hin. Auch gegen sie dringen die Gallas vor. Sie sind kräftig und geistig gewandt, und sie bilden viele kleine Staaten; nach dem Innern handeln sie besonders mit den Mocaranga. Ehemals befanden sich hier bedeutende Handelsplätze. § 233. Die Männer der Kafirstämme sind stark, gelenkig, muthig, von würdevoller Haltung; der Kopf ist schön geformt und trotz der dicken Lippen und dem schwarzen Wollhaar nicht den Negern ähnlich. Nur die Bewohner von Mo- sambik und Kilimane stehen diesen sehr nahe. Bei wenigen Stämmen sind die Weiber schöner als die Männer. Die südlichen Kasirn sind rein braun, nach Nor- den werden sie dunkler, und die Zoula oder Zoulu und die an der Delagoa-Bai sind schwarz wie polirtes Ebenholz. Einige Stämme feilen die Vorderzähne spitz. Die Kasirn sind träge, rachsüchtig, verrätherisch, aber auch scharfsinnig, heiter, tapfer und hart; zu den kriegerischsten gehören die Amakosah und die Zoulas. Ihre Sprache ist voll und wohlklingend, reich, bestimmt und biegsam. Sie zerfallen in eine Menge von kleinen Stämmen unter Häuptlingen. Sie haben weder Götzen, noch den Namen für ein höchstes Wesen. Trotz der Fruchtbarkeit des Bodens wird wenig Ackerbau getrieben, den übrigens die Weiber besorgen müssen; der Mann kümmert sich nur uni die Heerde und die Jagd. Man baut besonders die Durrah oder Kafferhirse. Bedeutender ist die Viehzucht; aber man genießt fast nur Milch und nicht Fleisch. Das Rindvieh gedeiht auf den schönen Savannen ausgezeichnet. Bei dem allgemeinen Widerwillen gegen das Wasser wird fast keine Fischerei getrieben. Die technische Geschicklichkeit ist im Allgemeinen sehr gering. Der Handel im südlichen Theile mit Vieh, im nördlichen mit Menschen erhebt sich zu größerer Bedeutung. § 234. Auch die Bitschuanen zerfallen in sehr zahlreiche Stämme. Sie haben eine rein braune Farbe, krauses Wollhaar, sind schlank, aber nicht so kräftig wie die Kasirn; sie haben auch nicht den wilden Gesichtsausdruck wie diese und stehen geistig ihnen nach; aber sie sind fleißiger und geschickter. Sie haben nur unvollkommene Waffen. Ein großer Stamm ist durch die Zoulas völlig vernich- tet. Die auswandernden Bauern des Caplandes haben sich mitten unter ihnen niedergelassen. Ihnen stehen die Bewohner des innersten Hoch-Afrika sehr nahe. — Die Männer der Bunda-Völker in Nieder-Guinea sind stark und groß, schwarz, mit krausem Haar, aber sehr bestimmt von den Negern in Ober-Guinea verschieden. Sie sind von Natur harmlos und gut, aber sehr träge. Auf den Hochebenen des Innern wird Ackerbau getrieben und auf den üppigen Savannen ausgedehnte Viehzucht. Hie und da findet man Weberei und Verarbeitung eini- ger Metalle. § 235. Die Nordküste des Guineischen Busens und die südlich von der Nun- Mündung, so wie das Gebiet des Kong-Gebirges bewohnt eine große Menge ver- schiedener Stämme, namentlich das große Aschanti-Volk und die Mandingos. Sie haben meist den echten Neger-Charakter: einen spitzen Gesichtswinkel, kurze krause Wollhaare, große starke Zähne, gekrümmte Lenden und üblen Geruch der
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