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1. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 129

1861 - Berlin : Charisius
129 Peru. abergläubisches Geschlecht; i sind Mischlinge, 1 Weiße, 40.000 Neger (nicht Skla- ven). Die Hälfte der Bevölkerung spricht Quichua. — Am Meere ist das Land dürr und nackt, aber in den Schluchten wachsen Bananen, Orangen- und Citronen- bäume. Das Gebirgsland, fast Z des Ganzen, bildet ein Alpenland, das 2zmal so groß ist, als das Alpensystem Europas. Der Raum zwischen beiden Schnee- ketten ist auch nur mit einer Reihe dürrer Hügel und Hochflächen (Paramos) aus- gefüllt, auf denen die Indianer mit ihren Heerden von Llamas und Alpacos wohnen. Vom Ostsuße aus breiten sich die Ebenen des Amazonenstromes mit ihrer riesigen Vegetation aus, die nur von wenigen Indianern durchzogen und fast ganz unbekannt sind. Die Städte ausgenommen, ist das Land fast ohne Straßen, öde und wüst; an den Flüssen stehen nur Gruppen von Hütten oder Posthäuser. — Besonders reich ist Peru an Silber und Gold; es liefert im Mittel jährlich gegen 10 Mill. Thlr., wovon 6| Mill. Silber; ferner Platin, Kupfer, Eisen, Blei, Quecksilber, Schwefel und Edelsteine; namentlich auch Chinarinde und Balsam-Arten (Peru-, Copaiva- und Tolnbalsam), Salpeter, Baumwolle und Wolle. In neueren Zeiten ist besonders der Vogeldünger oder Guano wichtig geworden, welcher der beste bekannte Dünger ist und zwar auch auf vielen Inseln des Großen Oceans angesammelt liegt, aber in größter Menge von den an den Küsten Perus gelegenen Chin cha-Inseln in den Handel kommt (1855 für 20 Mill. Thlr., 266.700 Tons). 1858 wurden über 340 Schiffe damit beladen. Nach einer Schätzung sind dort noch gegen 9 Mill. Tons vorhanden. Lima, 70 E. (f Weiße), von Pizarro gegründet 1534, eine reiche Handels- stadt, 3 M. von der Küste, ans einer üppigen, 600 F. hohen Ebene. Mitten in der Stadt liegt einer der schönsten Plätze in Amerika; in den Hauptstraßen findet man so glänzende Schaufenster, wie in Paris; zahlreiche Kirchen sind vorhanden, mit ungewöhnlichen Schätzen geschmückt, so wie großartige Klöster (37). Dazu gehört der Hafen Callao (Caljao) 20 E. — Cuzco (Kusko) d. h. Nabel, 48 E., die ur- sprüngliche indianische Hauptstadt, im 11. Jahrh, gegründet, fast nördlich vom Ti- ticaca-See gelegen, mit Ruinen des Inka-Schlosses, Pyramiden, Bildsäulen rc. Der ehemalige Sonnentempel, jetzt eine Kirche, ist unversehrt. Die hohe und bis 20 F. breite alte Inka-Straße, welche 250 M. weit von Quito nach Cajamarca führt und so die beiden Hauptorte des alten Inka-Reiches verbindet, wie eine zweite, die am Meere hinführte, ist aus Stein gebaut; von Strecke zu Strecke erheben sich einfache Häuser, vom Volke Inka-pilca genannt, in denen die Incas Unter- kunft fanden; Stein-, Holz- und Seilbrücken führen über die Schluchten. Dieses Bauwerk verdient den größten der alten Welt an die Seite gesetzt zu werden. — Im N.w. Huamanca 39 E-, eine Universitätsstadt in herrlicher Umgebung.— Cerro de Pasco, 18 E., zwischen Seen und Sümpfen, in 13.700 F. H. ge- legen. Es ist eine enge, schmutzige Stadt, über sehr reichen Silbergruben stehend, die ein paar tausend Oesfnungen haben, und im Jahre 2z, sogar bis 11 Mill. Thaler Silber liefern. — Huanca Vélica (Guanka Velika), 13 E-, östlich von Lima; wichtige Quecksilber-Bergwerke. Dies für eine leichte Gewinnung des Silbers, nämlich durch Amalgamation, unentbehrliche Metall, mußte ehedem aus Spanien hierherüber gebracht werden. — Arequipa (Arekipa), 30 E., westlich vom Ti- ticaca-See am Flusse Chile und am Fuße eines ehemaligen Vulkans, in 7300 F. Höhe. Bis zum Meere reicht eine 20 M. breite Wüste. — Trujillo (Tru- chiljo), 13 E., am Meere nördlich von Lima, von Pizarro gegründet. — Arica, 4 E., ein kleiner Hafenort, in der Ecke des großen westlichen Küsteneinschnitts von Süd-Amerika. § 347. Republik Bolivia, dem Befreier vom spanischen Joche, Bolivar, zu Ehren so benannt, ehemals Ober-Peru, ist seit 1825 von Spanien unabhängig. Es ist über 2mal so groß als Deutschland, hat aber nur von dessen Bewohner- zahl; davon sind f Indianer, welche unabhängig im Gebiete wohnen. Bolivia ist das höchste Land Süd-Amerikas und vielleicht das höchste bewohnte der Erde: die v. Klöden, Geographie. 3. Aust. 9
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