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1. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 179

1861 - Berlin : Charisius
Das nord-östliche Flachland. 179 Sein östlichster Theil, im Norden des kaspischen Meeres, ist der Obschtschji- Ssyrt, d.' h. das Allgemeine Gebirge (s. Z 204). Von ihm aus, zwischen Ssa- repta und Ssaratow, zieht sich eine breite Höhe von N. nach S. am rechten Ufer der Wolga, die Wolga-Hügel, weit nach Westen, lehnt sich dann an die Karpaten, und geht zum Oderthal, 'bis zur Katzbach- und Bartsch-Mündung fort. Ihre Erhebung nach W. nimmt zu, und beträgt bei Tarnowitz über 1070 Fuß. Man sieht in der über 400 M. langen Höhe nur Hügel; aber die Flüsse sind lies eingeschnitten, als Beweis, daß sie eine Höhe durchbrechen. Nur im N.w. der San-Mündnng liegt eine Berg-Gruppe, die von Sandomierz, deren höch- ster Punkt, der St. Catharinenberg in dem Gebirge Lysa Gora, fast 2000 F. hoch ist. Dieser Landrücken führt von O. nach W. die Namen d onische, ukrainische, podolische, wolynische (im Plateau von Avratyne 1280 F. h.), galizische, polnische, Tarnowitzer Höhe. Die niedrigere Fortsetzung machen die 900 F. hohen Trebnitz er Höhen, nördlich von Breslau, sandige Höhen bei Sorau und Grüneberg, und der bis 090 F. hohe Fläming (im 9t. von Wittenberg), mit wenig Nadelgebölz, und endlich die Lüneburger Haide, bis 330 F. hoch. 2) Der uralisch-baltische Landrücken geht von der Petschora-Quelle am Ural ans, führt im nördlichen Rußland den Namen Uw all i oder Gürtel, und zieht nach Westen bis zur Elbe, an deren rechtem User er sich unterhalb Ham- burgs verläuft. Die nach 9t. fließenden großen Ströme Deutschlands durchbrechen ihn und scheinen daher an diesen Dnrchbruchstellen wie mit Hügelzügen eingefaßt. Bei den Quellen der Twerza, Mologa, Düna, des Dnjepr wird er ein waldiges Berg- land, bei Waldal 1080 F. hoch, die Waldai-Höhe, am Westrande Wol- chonski-W ald genannt. Im 9t. von Thorn nach N.o., dann von Küstrin nach 9t.o. bis gegen Danzig, und von Schwedt nach 9t.w. bis über Kiel hinaus zieht er weiter, durch die Ostseile der dänischen Halbinsel bis zum Kattegat, und ist bezeichnet durch die litauischen, preußischen, pommerschen, mecklenburgischen und holsteinischen Seen-Gruppen auf seinem Rücken. Sein höchster Punkt ist der 1020 Par. F. hohe Thurmberg in der Schönberger-Berggruppe im S.w. von Dan- zig, wo die nur aus Sand bestehenden Höhen fast Gebirgs-Charakter tragen. Zwischen beiden Landrücken liegt um den Przypiec ein 1500 lh99t. großes Sumpfland (einen Theil bilden die Rokitno-9noräste), auf das nach W. hin andere sumpfige Gegenden folgen: die sübprenßischen Sümpfe im 9t. der Warte- Mündung und die der oberen Weichsel, die an der Bzura, der 9tetze, Warte, Bartsch, Obra, das Oderbrnch, der Spreewald, das Havelland, der Drömliug, das Sater- land, das Hochmoor, das Bourtanger Moor, das Grenzmoor oder der Twist, der Peel rc. — Im O. hat der mittlere Theil zwischen beiden Landrücken herrliche Wälder und weite, fruchtbare Culturlandschaften; namentlich ist der südliche Strich vom Dnjepr nach 9t.o. bis gegen den Ural hin die schönste, überaus frucht- bare Ackergegend Rußlands, die sogenannte Schwarze Erde. Am Südrande wird gegen das kaspische 99teer zu der Boden salzig, eine Salzsteppe, reich an Salz- Seen und Salz-Flüssen. Im 9t. des Schwarzen 9neeres dagegen findet sich herrliches Weideland; weiter nach W. bedecken den Landrücken Waldungen und Weiden bis zur Tarnowitzer Höhe, die aber nur Nadelholz trägt. — Das West- Ende des uralisch-baltischen Zuges hat zum Theil dichte Laubwälder, zum Theil gesegnetes Ackerland, besonders um die niecklenburgischen und holsteinischen Seen; von diesen nach O. beginnen Kieferwälder und in Litauen wieder Laubholz; östlicher herrschen nur 9tadelhölzer und Birken. Die vorherrschenden Bäume sind überhaupt Kiefern, Tannen, Birken, Eichen, Ulmen und Linden, welche letzteren im nördlichen West-Rußland und in den Gouvernements Kostroma, Perm und Wjatka häufiger als anderwärts sind. Die Lärche kommt besonders im 9t.o. vor. — Im Allgemeinen ist die Ebene für Ackerbau sehr geeignet; man baut Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, namentlich Flachs und Hanf; im mittleren Theile Hirse und im südlichen Mais. Der Wein geht bis Ssarepta an der Wolga nach 9t. 12 *
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