1861 -
Berlin
: Charisius
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Europa.
deren Mitte sich, neben Clermont, der 4520 F. hohe, glockenförmige Puy de
Dome erhebt. Meilenweit zu verfolgende Lavaströme haben sich aus diesen Kra-
tern in die Ebene ergossen.
Vom Mt. Dore nach Nw. läuft bis zu den Eher-Qnellen ein schmaler, etwa
3000 F. hoher Zug, der sich als Berge der Marche bis in Berry hineinzieht;
und von den Cher-Quellen nach S.w. ein zum Theil unfruchtbarer Höhenzug, der
sich bei den Quellen der Creuse, Vienne und Vezöre zum Plateau der tausend
Kühe ausdehnt, mit dem 4200 F. hohen Mt. Odouze: ein ödes, wildes Land,
das 8 Monate im Jahre der Schnee bedeckt. Von ihm nach S.w. ziehen die
Berge von Limousin, von denen aus die bis 600 F. hohen Hügel von Peri-
gord und Saintonge zwischen Gironde und Charente, und die bis 800 F. hohen
Berge von Poitou zwischen Charente und Vienne hinziehen.
Im 90 des Plateau von Langres erstrecken sich zwischen Marne und Maas
die Maas berge, bis 1550 F. hoch; zwischen Maas und Aisne heißen sie
westliche Argonnen (900 F. hoch), und diese trennen die fruchtbaren Ebenen
der Bisthümer von den traurigen Kreidesteppen der Champagne, die voll tiefer
und steiler Thäler, Schluchten, jäher Abhänge, Teiche und Wälder sind. Par-
allel gehen an der Maas die bis 900 F. hohen östlichen Argonnen. Nördlich
von ihnen ziehen zu den Oisequellen die westlichen Ardennen.
§ 458. Die Halbinsel der Bretagne.
Die Berge, welche diese 28 M. lange Halbinsel erfüllen, stehen in keiner Ver-
bindung mit den übrigen Mittelgebirgen Frankreichs; aber ihre Felsmassen erfül-
len auch die Normandie und die Vendöe. Die Loire tritt bei Angers in dieselben
ein und durchbricht die im W. von Poitiers beginnende Granithöhe Gatine und
das Vendee-Bocage, das schöne Wälder trägt; ihre Fortsetzung längs der Küste
im Nw. der Loire-Mündung, der Morbihan-Rücken, dagegen ist unfrucht-
bar. Oestlich von diesem liegt die Ebene von Rennes. Nördlich von letzterer
zieht der Hauptrücken, im W. Kein-Breis genannt (Rückgrat der Bretagne), das
aus zwei parallelen Ketten besteht, den nördlicher ziehenden Mts. Arrös und den
südlicher liegenden Montagnes Noires (1180 F. hoch); beider Fortsetzung sind
die Menezberge. Im O. der Ebene von Rennes liegt das normannische
Bocage, bis 1130 F. hoch in den Gipfeln, und im Nw. von Alenpon die
Avalloirs, bis 1300 F. hoch; von ersteren! geht der Cotentin-Rücken nach
N. bis Cherbourg; und nördlich davon deutet eine nordsüdliche Untiefe im Canale
auf den ehemaligen Zusammenhang mit England. — Die 600 F. hohen Maine-
Hügel ziehen sich zwischen der Vilaine und Loire bis zur Mündung der letzteren.
§ 459. Die britischen Inseln.
Großbritannien hat von N. nach S. etwa eine Länge von 130 M. und dabei
eine Breite von 15 bis 65 M.
Der nördliche Theil, Schottland, zeigt meist weite, kahle Haiden ohne Baum
und Strauch, und von Steiublöcken übersaete Moore auf deu Bergeu, wo die
düstere Gegend nur von kleinen grünen Sumpfstellen unterbrochen wird. Es hat
ferner kühne Berge, weite, klare Seen mit Inseln, schroffe Pässe und tiefe Buch-
ten des Meeres; der Ton der Luft ist duftig, bläulich, halb neblig, halb klar.
Die Felsen, die dunkle Landschaft, die grauen Steine, das Schwarz des Mooses
und Torfes, das braune Wasser, die buschigen Felsen-Inseln im See, die engen
Pässe, durch welche die Seen abfließen, die öden Berge, die Adler hat es niit
Irland gemein. — Es wird durch zwei natürliche Theilungsliuien in drei Theile
gesondert. Diese Grenzen sind theils tief ins Land eingreifende Busen, theils
Kanäle, wie der durch das Thal von Glenmore (mit dem Neß-See) ziehende
caledonische, die gleichsam eine enge Kluft von N.o. nach S.w. bilden. In