1855 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die Alpenlandschaften und Hindostan.
Ghats, den Nordrand bildet das Vindhja-Gebirge (d. h. das
zerrissene, wegen der vielen Pässe).
Während in dem nördlichen Dreiecke die unzähligen Wasseradern sich
alle in zwei Hauptströmen, dem Indus und Ganges, sammeln, die ihre
reichen Wasserschätze zweien entgegengesetzten Meerestheilen zuführen, hat
das Platcauland der südlichen Halbinsel eine Menge kleinerer, aber selbst-
ständig ins Meer mündender Flüsse, welche mit der abnehmenden Breite der
Halbinsel gegen S. immer kürzere Küstenflüsse werden.
I. Das Anglo-Jndische Reich.
Mit geringen Ausnahmen, welche das Alpenland Kaschmir
und das kleine Alpenland Butan bilden, ist jetzt ganz Vorderindien
unter englischer Herrschaft vereinigt. Das Anglo-Jndische Reich
zerfällt in:
1. Unmittelbare Besitzungen unter den drei Präsidentschaften
von Bengalen, von Madras und von Bombay und dem Vice-
gouverneur von Agra.
2. Schutz stauten, welche in Folge von Verträgen in ver-
schiedenem Grade der Abhängigkeit von den britischen Behörden
stehen.
Das Festland von Indien zerfällt in die Alpenlandschaften
des Himalaya, in Hindostan und in die Halbinsel Dekan. Dazu
kömmt die Insel Ceylon.
A. Die wichtigsten der unter englischer Hoheit stehenden Alpen-
landschaften stnd im mittleren Himalaya: Nepal (das Thal
von Groß-Nepal enthält mehrere hundert Buddhatempel) und in der
Ostgruppe des Himalaya: Assam im Gebiet des Brahmaputra, wo
man in neuester Zeit die Theepflanze einheimisch gefunden hat.
6. Hindostan besteht aus drei Theilen: einem westlichen,
einem mittleren und einem östlichen.
a. Das westliche Hindostan oder das Jndusgebiet. Das
obere Jndusgebiet ist ein sehr hochgelegenes (mehr als 10,000') Land
mit langen und strengen Wintern, kurzen, oft unterbrochenen Sommern,
wo die Pflege der Heerden die Hauptbeschäftigung bildet, die tibetanische
Kuh giebt ihren Schweif als Fliegenwedel der Könige in den Handel,
die Schawl- Ziege liefert die feinste aller Wollarten, das Moschusthier
den beliebten Wohlgeruch. Das oberhalb der jetzigen Hauptstadt Hai-
derabad beginnende Indus-Delta ist von der Natur wenig begünstigt,
die Salzflut des Meeres überströmt die flache Küste und das Land hat
Mangel an süßem Wasser, daher auch geringe Bevölkerung und unbe-
deutende Städte in diesem Mündungslande eines großen Stromes.
Durch das besser angebaute Fünfströmeland oder Pengab zwischen