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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 72

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
72 Nebenflüssen. Süddeutschland liegt größtentheils hoch über dem Meere, Ulm und Müucheu 1600'; Freiburg im Breisgau nur 800'. Schon oben wurden die Gebirge Deutschlands im Zusammenhange durchgenommen; wir wollen sie bier kurz wiederholen. Bei Basel in der Kniebeugung des Rheins beginnt der düstere Schwarzwald, dessen höchste Spitze, der Feldberg (4800'), nach dem Rhein und der Donau blickt. Zwischen Neckar und Main istader Odenwald, rechts vom Main der Taunus mit seinen freundlichen Bädern und weinbegrenzten Hügeln; au ihn schließen sich der rauhere, wildere und ärmere Westerwald mit sei- nen Hüttenwerken, das schöne Siebengebirge, ferner das Rothhaar- Gebirge und der H a a r st r a n g an — alle aus der rechten Seite des Rheins, während aus der linken der Hundsrück, die Eifel, die hohe Veen und die waldigen Ardennen sich zeigen. An der Duelle der Oder und Elbe erheben sich die Sudeten mit dem Riesengebirge, links der Elbe das sächsische Erzgebirge, dessen schönster Theil die sächsische Schweiz ist, und das Fichtelgebirge, das 4 Flüsse nach 3 Strömen entsendet, die Nab, den Main, die Saale und Eger. Im Westen folgt rechts vom Main der Franken- und Thüringer Wald mit seinen gesegneten Fluren, freundlichen Thälern, gewerbsamen Dörfern und Städten, der holzreiche Spessart, die arme Rhön, der rauhe Vogelsberg und im Norden der erzreiche H a r z. Der Teutoburger Wald links der Weser ist nicht hoch; er verläuft sich in das norddeutsche Tiefland. Frauken, Schwaben und Baiern zeigen die ausgedehntesten Hochebenen, au welche sich die schwäbische Alb, der fränkische Jura, sowie der Böhmer Wald anlehnen. Deutschland ist vongrößern und kleinern Flüssen wohlbewässert; das norddeutsche Tiefland und die süddeutsche Hochebene tragen fischreiche Seen. Selbst jetzt, wo Kunststraßen und Eisenbahnen das deutsche Land nach allen Richtungen hin durchschneiden, sind schiffbare Flüsse immer noch für den Verkehr sehr wichtig. Die Holzflößereien z. B. werden nie anders und na- türlicher betrieben werden, die Zufuhren von Holz, Steinkohlen, Back- und Bausteinen, Obst und Getreide k. nie billiger geschehen können, als mit Hülfe der Flußschifffahrt. Außer den 5 Strömen Deutschlands sind noch sehr viele Küsten- und Nebenflüsse für Dampfschiffe fahrbar, insbesondere die Maas, die Mosel, der Neckar, der Main, die Hunte, die Ems, der Inn re. Für Kähne, Flöße oder Holz benutzt man fast alle fließenden Gewässer. Von den deutschen Seen hat der B o d e n s e e die größte Bedeu- tung; bereits münden au ihm 3 deutsche und 2 schweizerische Eisenbahnen. Ueber 20 Dampfschiffe befahren ihn. Auch der Chiemsee in Baiern und sogar die Hamburger Alster werden von Dampfschiffen befahren. Große Wichtigkeit hat der Ludwigskanal zwischen Altmühl und Regnitz, weil er es den Schiffern möglich macht, ohne umzuladen ihre Fracht auf Pasten- den Booten von Holland nach dem schwarzen Meere zu führen. Andere Ka- nalverbindungen finden sich zwischen Elbe und Oder und Weichsel. (Ver- gleiche § 46 und 47.) Deutschland ist auch in klimatischer Hinsicht das Land der Mitte. Uiller einem gemäßigten Himmel, unbekannt mit der sengenden Glühhitze des Südens, wie mit der Erstarrung nordischer Länder, bietet es die größte Ab-
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