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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 132

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
132 § 67. Das Kaiserthum Frankreich, 9850'/- Q.-M. und 37'/r Milt. Einwohner, von dessen Tief- und Hochland schon oben S. 26, und von dessen Flüssen und Kanälen S. 48, 49 und 53 die Rede war, ist nicht auf seine Besitzungen in Europa beschränkt, sondern hat auch Colonieen in Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die außereuropäischen Besitzungen Frankreichs belaufen sich auf 8,329 Q.-M. mit 4 Mill. E., und sind in kurzer Uebersicht folgende: 1) in Australien (nur Protectionsgebiet): die Marquesas-Inseln, Ge- sellschafts-Inseln und Neu-Caledonien; 2) in Amerika: die Antillen Martinique, Guadeloupe und Dependenzien; das französische Guyana mit der Insel Cayenne; die Inseln St. Pierre und Miguelon in der Nähe Neu-Foundlands; 3) in Asien: das Gouvernement Pondichery in Vorderindien; 4) in Afrika: das Gouvernement Algerien, Senegal und Bourbon im indischen Ocean. , Die Ausdehnung des europäischen Frankreichs von Norden nach Süden und Westen nach Osten macht es leicht begreiflich, daß die Erzeugnisse des Bodens in verschiedenen Lagen verschieden sein müssen. Oliven, Orangen, Citronen, Maulbeeren, Kastanien und süßer Wein finden sich im Süden; in den nördlichen Provinzen beschäftigt man sich vorzugsweise mit dem Bau von Getreide, Flachs, Hanf, Obst, Wein, Tabak, Runkelrüben rc. Im All- gemeinen könnte die vom Klima begünstigte Landwirthschaft in Frankreich auf einer höheren Stufe stehen. Der Ertrag an Körnerfrüchten, insbeson- dere an Weizen, genügt nicht nur den Bedürfnissen des Landes, sondern läßt auch die Ausfuhr derselben zu. Der Weinbau ist in vielen französischen Provinzen der Hauptertrag der landwirthschaftlichen Thätigkeit der Bewohner, namentlich in der Champagne, in Burgund, in der Dauphine, in der Graf- schaft Roussillon und an den Ufern der Gironde in der Umgebung von Bordeaux. Die geringeren Sorten des französischen Weins werden entweder im Lande consumirt oder zu Branntwein gemacht. Für die mittleren Ge- genden des französischen Mittelgebirgslandes bildet die eßbare Kastanie einen Hauptbestandtheil der täglichen Nahrung. Die Viehzucht wird in Frankreich sehr vernachlässigt; man verläßt sich auf den Reichthum und die Thätigkeit des Auslandes und kauft namentlich in Belgien, Deutschland und der Schweiz Vieh aller Art und zu sehr hohen Preisen ein. Dagegen ist der Betrieb der Flußfischerei in keinem Lande Europa's so bedeutend, wie in Frankreich, und hier der Versuch gelungen, die von Tag zu Tag abnehmende Menge von Fischen in den Flüssen mit Hülfe der Kunst ins Unglaubliche zu vermehren. Der Bergbau ist ebenfalls unbedeutend; Steinkohlen und Salz sind allein in ausreichender Menge vorhanden, desgleichen auch Mineralquellen. Eisen, Kupfer, Blei rc. muß vom Auslande bezogen werden.
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