Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 244

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
244 ner Sumpf, der nur in der Mitte freien Wasserspiegel bietet. Das Master ist süß und an der tiefsten Stelle nur 15' tief. Tiefe und Umfang des Sees wechseln zu den verschiedenen Jahreszeiten. Zuweilen trocknen die Canäle zwischen den zahlreichen Inseln ganz ans, ja mitunter soll nach den Berichten der Eingebornen der See ganz versiegen, dagegen aber auch zu- weilen so mächtig ansteigen, daß die Einwohner der verschiedenen Inseln sich aus die Gipfel der Sandhügel flüchten müssen. An seinen Ufern schwärmen Mosquitos in unbeschreiblicher Masse und peinigen Menschen und Pferde fast zu Tode. Ganz auffallend ist ebenda die Masse der Elephanten und Nilpferde, der Gazellen und Antilopen, der Büffel und Wildschweine, Kro- kodile, Schildkröten und Fische aller Art. Südöstlich vom Tsad-See liegt der Tubori-See, der wahrscheinlich nur nach den Regengüssen der Tropenzone mit Wasser gefüllt ist. In den Tsad-See fallen der Jeou und Schary. 4) Die bedeutendsten Salz-Seen liegen in Algier und Tunis, wo sich ein ganzer Seengürtel von Marockos Grenze bis an das Gebiet von Tri- polis ausdehnt. Hier und an andern Stellen ereignet es sich häufig, daß die Flüsse nach kurzem Laufe verschwinden, manchmal wieder zu Tage treten, oder in Verbindung mit den einsickernden atmosphärischen Niederschlägen große unterirdische Wassersammlungen bilden. Sie sind in jüngster Zeit in Algier und Tunis entdeckt und durch künstliche Bohrungen der Oberfläche erschlossen worden, so daß an solchen Brunnen neue Culturdistrikte sich bilden können. Das freiwillige Emportreten dieser unterirdischen Wasser hat die Oasen der Sahara geschaffen. 5) Von den abessinischen Alpenseen ist der Tsana oder Dembea-See der höchste, tiefste und größte. Er ist voller Fische und Flußpferde, birgt viele vulkanische und gut angebaute Inseln, und wird vom Abai durchströmt, welcher für den Oberlauf des blauen Nils gilt. Der Tsana-See ist 600' tief, liegt 5757' über dem Meere und nimmt einen Flächenraum von 150 Q.-M. ein. — Der Salzsee Asiat liegt unter dem Meeresspiegel. § 96. Das Klima und die Produkte Afrikas. Afrika liegt größtentheils in der heißen Zone, und hat mit Ausnahme der Küstenlandschaften ein durchaus continentales Klima. Der Einfluß des Oceans beschränkt sich lediglich auf die Küsten. Das afrikanische Klima charakterisirt demnach im Allgemeinen eine glühende Hitze am Tage und eine beträchtliche Kühle während der Nacht, selbst am Aequator; ferner eine auffallend trockne Luft, dann abwechselnd gewaltige Regengüsse in der nassen Jahreszeit, furchtbare Stürme und andauernde Windstillen. In keinem Theile Afrika's fällt gewöhnlich in tief liegenden Landschaften Schnee; nur in den höhern Lagen wechseln Regen und Schnee, und auf den allerhöchsten Punkten begegnet man hier und da ewigem Schnee. Afrika hat nur zwei Jahres- zeiten zwischen dem 231/2° S. B. und dem 30° N. B. Auf der nörd- lichen Hälfte dieses Landstrichs tritt die nasse Jahreszeit in den Monaten Mai bis Oktober, auf der südlichen vom Oktober bis Mai ein. Unter dem Aequator finden zur Zeit der Nachtgleichen zwei kurze Regenperioden statt, an den andern Orten dauert die nasse Jahreszeit für die einzelnen Orte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer