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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 337

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
337 Körper, die aus der Erde auch vorkommen, und einen Schluß auf die Zu- sammensetzung der Weltkörper gestatten, der durch die Spektral-Analyse Be- stätigung erhalten hat. Einer der letzten Meteorsteinfälle ward am 14. Juli 1847 in Brau- nau Morgens 4 Uhr bei klaren: Himmel vom Oberförster Pollak beobachtet. Vor 2 heftigen Donuerschlägen, welche die ganze Umgegend vernahm, ge- wahrte derselbe, wie aus einer kleinen schwarzen, horizontal gestreckten Wolke, die allmählich erglüht war, nach allen Richtungen Blitze und nach der Erde gleichzeitig 2 lebhafte Feuerstreifen fuhren, worauf jene Explosions- schläge folgten. Aus einem Acker fand der Beobachter, welcher die ganze Erscheinung gleich richtig erfaßt hatte, alsbald ein 3' tiefes Loch, und auf dessen Grund eine Masse, welche 6 Stunden nach dem Vorfall noch so heiß war, daß man sie nicht anrühren konnte; sie wog 421/4 Pfd., hatte eine ganz unregelmäßige Gestalt, eine Menge sechsseitiger Höhlungen und bestand aus so hartem Meteoreisen, daß ein Stahlmeißel wenig Eindruck machte. In ein benachbartes Haus sollte der Blitz zu gleicher Zeit ein- geschlagen haben; aber es war ebenfalls nur von einem Metorstein getroffen worden, welcher 30sts Pfd. wog, dieselbe Masse hatte und das Dach, den Stubenboden und eine Seitenwand im Fall zertrümmerte. Auch 1666 sind bedeutende Meteorsteinsälle beobachtet worden. § 123. Sonne, Mond und Finsternisse. 1. Die Sonne ist es, welche der Erde und allen Haupt- und Neben- planeten und Kometen Licht und Wärme zutheilt; sie übertrifft an Größe die Erde 1 stu Mill. Mal, an Masse 355,000 Mal und 760 Mal alle Planeten. Ihr Durchmesser beträgt 193,000 Meilen, ihre Oberfläche 117,000 Mill. O.-M., ihr Inhalt 3,736 Bill. Cubik-M. Wenn wir die Oberfläche des Sonnenkörpers genauer betrachten, so erscheint uns dieselbe in fortwährender Bewegung, aber nicht gleich hell, sondern hie und da mit helleren und dunkleren, größeren oder kleineren Sonnenstecken übersäet, welche auf der Sonnenscheibe von W. nach O. fortrücken und von einem Rande zum andern nahe 13 Tage brauchen. Hieraus hat man geschlossen, daß auch die Sonne sich um ihre Achse und zwar in 25 */2 Tage drehe. — Das Sonnenlicht hat die Kraft zu leuchten und durch seine Strahlen Wärme zu entwickeln; und zwar je senkrechter sie auffallen, desto mehr Wärme vermögen sie zu erregen. Warum sie aber mit zunehmender Höhe und wachsender geographischer Breite schwächer wirken, werden wir erst später mittheilen. Früher war man ziemlich allgemein der Ansicht, daß die Sonne ein dunkler Körper, aber von einer eigenthümlichen Lichthülle (Photosphäre) umgeben sei, welche durch eine ungeheuer rasche Umdrehung in Schwingungen versetzt werde. Die Lücken in dieser Lichthülle wären dann die schon berührten Sonnenflecke, durch welche man den dunklen Sonnen- körper erblicke. Die in den letzten Jahren angestellten Beobachtungen des Sonnenspectrums, über die jedes gute neuere Lehrbuch der Physik Auskunft gibt, sprechen jedoch dafür, daß die Sonne aus einem weißglühenden Kern besteht, der von einer leuchtenden, aus glühenden Gasen und Dämpfen ge- Cassian, Geographie. 4. Aufl. 22
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