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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 342

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
342 sonst als schwarze Spalten mitunter von nicht unbedeutender Breite erblicken. Man hielt sie früher für Meere oder Flüsse, Canäle oder Landstraßen. Sie scheinen die jüngsten Bildungen des Mondkörpers zu sein, durchschneiden steile, hohe Berge und setzen sich durch Krater mit selbständigen Wällen fort. Oh aber der Mond ursprünglich eine flüssige Masse war, welche sich abkühlte und zuletzt erstarrte, ob in seinem Innern vulkanische Kräfte bedeutende Eruptionen veranlaßten, wie wenn Luftblasen aus einer brei- artigen Masse aufgetrieben werden und an der Oberfläche zerplatzend, einen kreisförmigen erhöhten Rand und eine vertiefte Mitte zurücklassen — dies zu untersuchen, gehört nicht in unser Bereich, ebenso wenig wie die Lösung der bedeutsamen Fragen, ob der Mond eine Atmosphäre, Wasser, Vegeta- tion, Städte und Festungen, Thiere und — Menschen habe. Das verschiedene, bald hellere, bald dunklere Licht des Mondes hat in der eigenthümlichen Beschaffenheit der Mondkruste seinen Grund; die dunkleren Theile deuten auf lockeres Erdreich; das hellere Licht anderer Punkte rührt gewiß von starren Massen und Licht zurückwerfenden Erhe- bungen her. Auffallend sind jene Lichtstreifen, welche sowohl vereinzelt auftreten, häufiger aber in regelmäßigen Systemen ganze weite Strecken durchziehen. Gewöhnlich bilden die glänzendsten Ringgebirge ihre Mittel- punkte ; sie laufen, ohne Gestalt, Farbe und Richtung zu ändern, über Berge und Thäler hinweg. Man hat von jeher dem Mond allerlei Einwirkungen auf die Erde zugeschrieben und Richtiges, Falsches und Zweifelhaftes unter einander ge- bracht. Zu dem Falschen gehört z. B. die Ansicht, daß der Mond einen erkältenden Einfluß auf die Erde übe, indem man sich auf die größere Kälte mondheller Nächte berief, ohne daß man erwog, die Erde strahle gerade bei heiterem Himmel ihre Wärme aus (§ 126). Erwiesen ist, daß der Mond auf der Erde Ebbe und Fluth veranlaßt und schwache Barometerschwankungen bewirkt, zweifelhaft bleibt jedenfalls sein Einfluß auf die Witterung und räthselhaft gar Manches, was von jeher den Ein- wirkungen des Mondes zugeschrieben worden ist. So soll Holz, welches bei abnehmendem Monde gefällt wird, leichter springen und eher faulen, als solches, das bei zunehmendem Licht geschlagen wird; viele Bauern behaupten, die Saat gedeihe besser, wenn man sie bei zunehmendem Mond in die Erde bringt. Der Einfluß des Mondes auf Kranke ist eben so ungewiß; wir nennen solche Menschen mondsüchtig, welche gewöhnlich beim Mondwechsel im Schlafe aufstehen und entweder gewohnten Geschäften nach- gehen oder sogar große Wagstücke unternehmen, vor welchen sie im wachen Zustande zurückbeben müßten. Kröpfe sollen periodisch zur Zeit des Voll- monds anschwellen, Leberleiden sich verschlimmern und Geisteskranke in Wuth gerathen. 8 124. Bon den Thierzeichen, den Jahreszeiten und dem Kalender. Gleich aus der zweiten Seite eines jeden Hauskalenders stehen unter einem Bildchen die Worte: am 20. Jan. tritt die Sonne ins Zeichen des Wassermanns, und dreht man das Blatt um, so heißt es: am 20. Febr.
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