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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 393

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
393 ein größeres Volumen haß als das Wasser, woraus es entstanden ist. Aus diesen Ursachen erklären sich auch die allmählichen, langsamen Hebungen und Senkungen ganzer Landstriche, die zu allen Zeiten stattfanden und theilweise heute fortdauern. Sie sind nicht nothwendig mit Ausbrüchen verbunden, können aber solche herbeiführen. So drang denn aus dem Innern nach der äußern Kruste eine feurig-flüssige Masse, die sogenannten Eruptivgesteines Granit, Porphyr, Grünstem, Basalt re., von denen eben die geschichteten Gesteine so vielfach durchsetzt sind. Je tiefere und spätere Eruptivgesteine sich emporhoben, desto verschiedenere Bestandtheile mußten sie bringen, und deshalb unterscheidet man auch zwischen älteren und neueren Eruptivgesteinen. Be- trachten wir jetzt die Oberfläche unsers Erdballs, so sieht dieselbe freilich ganz anders ans. Wie viel Millionen von Jahren es aber bedurfte, um diese Umgestaltung zu bewirken, das läßt sich mit Genauigkeit nicht sagen. Die Gebirge oder Erhebungen der ersten Periode waren nicht allzuhoch, die Meere nicht allzutief. Was das Wasser uicht bedeckte, überzog sich all- mählich mit einer Vegetation, welche der damals noch geringen Dicke der wohl erwärmten Erdkruste angemessen war. Auch die Thierwelt mußte beit vorhandenen Verhältnissen entsprechen, und es ist wahrscheinlich, daß außer Kryptogamen und Polypen wenig organisches Wachsthum vorhanden war. So mag die Erde viele, viele Jahre lang in Ruhe geblieben sein, und die Erdrinde durch die fortdauernde Wärmestrahlung an Dicke zugenommen ha- den; die neuen Eruptionen, welche später ohne Zweifel eintraten, müssen eben deshalb au Heftigkeit die frühern übertroffen und Veranlassung gegeben haben, daß die Erhebungen ausgedehnter und höher waren. Auch die Ge- wässer arbeiteten fort und zerstörten festes Gestein, welches sie in Schichten wieder absetzten; sie bedeckten und verschütteten auch die Pflanzen- und Thier- welt, begruben sie in dem mitgeführten Schlamm und versteinerten sie. So müssen viele Umwälzungen nach einander stattgefunden haben und die letzten gerade die gewaltsamsten gewesen sein, denn es ist unzweifelhaft, daß die höchsten Gebirge der Erde, die Anden, Cordilleren, Alpen re., die jüngsten Bildungen derselben sind. Wasser und Feuer (Neptun und Pluto) waren also bei der Erhebung der Erdkruste besonders ^thätig. Die Gebirgsarten bestehen demnach aus Lagen oder Schichten (geschichtetem Gestein — neptunische Formation), oder sie haben keine Spur von Schichtung, sie sind ungeschichtet oder massig (massiges Gestein — Plutonische Bildung.) Die massigen Formationen haben theils den Charakter völlig geschmolzener Massen, theils verrathen sie, daß ihre Bildung unter dem Einfluß einer sehr hohen Temperatur erfolgt ist. Die erstere Art schmilzt noch heute iu thätigen Vulkanen (vulkanische Gesteine), die letztere zeigt durch ihr Auftreten deutlich an, daß sie aus dem Erdinnern emporgestiegen ist (Urgebirge.) Diese Urgebirgsarten bilden in der Regel den Kern der Hauptgebirge, hier und da auch der Ebenen, sind reich an Metallen, Edelsteinen re. und enthalten keine Versteinerungen. Auch die vom Wasser gebildeten Gesteine, besonders die tieferen Schichten, erlitten theils durch die Hitze der Tiefe, besonders bei theilweisen Senkungen, theils durch andere, chemische Vorgänge, wozu vorzüglich die Einwirkung des heißen Wassers gehört, wesentliche Veränderungen; sie wurden krystallinisch, aus Sandstein wurde z. B. Gneiß, aus Schiefer Glimmerschiefer u. dgl., und
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