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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 396

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
396 liefert fast jeder Fluß Reste der riesenhaften urweltlichen Fauna. Wie gut diese sich zuweilen erhalten, davon gibt ein vorweltlicher Elephant ein treffendes Beispiel, der 1799 im Eise an der Lenamündung entdeckt und ausgegraben wurde; Fell, Haare und Fleisch waren noch so gut erhalten, daß die Hunde und weißen Bären wacker zugriffen. § 130. Die innere Erdwärme und vulkanische Thätigkeit der Erde. Tief in das Innere der Erde ist der Mensch noch nicht eingedrnngen; denn die tiefsten Bergschachte in Tyrol und Böhmen haben höchstens eine Tiefe von 3009'. Dies ist in Bezug auf die Dicke des Erdkörpers, welche von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt ungefähr 20 Mill. Fuß beträgt, unbedeutend zu neunen. Das Wenige, was wir vom Erdinnern wissen, beschränkt sich auf die Kenntniß der in jener Tiefe vorkommenden Mineralien, der im Erdinnern wirkenden Kräfte, Wärme, Elektricität und Magnetis- mus, und vieler unermeßlichen Höhlen. Diese letztern sind entweder leere, große Weitungen, oder mit Wasser oder Gasen angefüllte Becken, und be- weisen hinlänglich, daß das Innere der Erde nicht durchgehends eine feste, dichte Masse sei. Die Baumanus- und Bielshöhle am Harz, die von Müg- gendorf in Frauken, die meilenlangen unterirdischen Gewölbe (Adelsberger Grotte) bei Triest, die Höhle des Cintragebirgs in Estremadura und die Fingalshöhle auf Stasfa sind noch nicht die größten auf der Erde; die Höhle von Friedrichshall soll eine Tiefe von 40 — 50,000' haben, wie mau aus dem Auffallen eines hingeworfenen Steines berechnete. In der Höhle von Warren County in Kentucky brauchte ein Verirrter 19 Stunden, um den Ausgang zu finden. Aber diese hohlen Räume sind im Vergleich zu denen, in welche noch kein menschlicher Fuß sich wagen konnte, und welche die Erdbeben oft 1000 Meilen weit fortpflanzen, unbedeutend. Unabhängig von der Sonnenwärme wächst mit zunehmender Tiefe die Wärme des Erdinnern. Schon in der geringen Tiefe von 3' verspürt man den Unterschied der kältesten und wärmsten Tageszeit nicht mehr, und in den Kellern der Pariser Sternwarte bleibt das Thermometer das ganze Jahr hindurch ohne die geringste Schwankung. In noch größerer Tiefe steigt es aber wieder, und zwar alle 100—150' um 1° R. Wüchse diese zuneh- mende Temperatur nach dem Mittelpunkt der Erde regelmäßig so fort, so würde bereits in einer Tiefe von 10,000' die Temperatur siedenden Wassers angetroffen werden, und alsdann eine fabelhafte Glühhitze herrschen. Aber auch abgesehen von jener starken regelmäßigen Zunahme der innern Erd- wärme, muß der Kern in feurig-flüssigem Zustande sich befinden. Ueber diesen feurig-flüssigen Erdkern hat sich, wie oben § 118 ange- geben ist, allmählich die Erdrinde gebildet, welche wir bewohnen, und da Gesteine und Erdschichten im Ganzen schlechte Wärmeleiter sind, so werden wir von der Centralwärme der Erde wenig oder vielmehr äußerlich gar nichts gewahr. Das fortschreitende Erkalten nach Innen zu geht auch äußerst langsam vor sich. Indessen ist diese Decke im Verhältniß zum Ganzen so dünn, daß man sich eher über ihre Haltbarkeit, als darüber wundern muß, daß sie bisweilen in Bewegung geräth, und daß heiße Quellen und Vulkane
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