1867 -
Münster
: Theissing
- Autor: Meurer, Hubert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Besondere Geographie von Europa.
Dem Harze gegenüber, als südwestlicher Schluß des Thüringer Ter-
rassenlandes zieht
21) der Thüringer Wald, am rechten Ufer der Werra, 10 M. lang
und 2—3 M. breit fort. Der Beerberg (3064'), der Schneekopf
(3043'), der viel besuchte Jnselsberg mit der schönsten Aussicht im gan-
zen Thüringer Walde, die Wartburg flnd bemerkenswerthe Höhenpunkte;
22) Der Frankenwald ist die südöstliche Fortsetzung des Thüringer
Waldes und bewirkt dessen Verbindung mit dem Fichtelgebirge. Seine Ober-
fläche ist wellenförmig, bewaldet, gipfelarm. — Diese beiden Züge bieten von
Alters her in der Süd- und Nordseite einen Gegensatz der Natur und der daran
wohnenenden Völker in Sprache und Sitte; sie trennen Franken von Thü-
ringen. Ein gebahnter Weg, der Rennsteig, zieht sich über den ganzen
Rücken der Länge nach hin 43 Stunden weit. — Nach So. folgt
23) das Fichtelgebirge, ein isolirter Gebirgsknoten in der Mitte von
Deutschland, durch bedeutende Einsenkungen von den nahe herantretenden be-
nachbarten Gebirgszügen geschieden. Seinen Namen trägt das Gebirge von
den bedeutenden Fichtenwaldungen, welche es noch jetzt bedecken. Die höchsten
Gipfell als der Schneeberg, der Ochsenkopf, die Kösseine, erreichen
über *00' absoluter Höhe. Auf dem „Großen Wald stein" und der
Louisenburg befinden sich über einander aufgethürmte Felsenmassen. Vier
Flüsse: Main, Naab, Eger, Saale entfließen dem Fichtelgebirge nach den
vier Himmelsgegenden. Das Fichtelgebirge ist durch Einsenkungen von dem
Erzgebirge und dem Böhmer Walde geschieden.
db) Das sächsische Bergland mit dem Erzgebirge.
Das sächsische Bergland mißt von O. nach W. 20 M. zwischen Saale und
Elbe, von S. nach N. zwischen der Eger und dem norddeutschen Tieflande,
wohin es sich allmälig verflacht, etwa 10 M. Den Südostrand bildet
24) das sächsisch-böhmische Erzgebirge. Dasselbe streicht in südöst-
licher Richrung vom Fichtelgebirge zwischen Eger, Elbe und Saale. Der
Keilberg und der Fichtelberg erreichen fast 4000' Nach S. steil ab-
fallend, bildet das Gebirge nach N. eine Hochebene, das sächsische Berg-
land. Reich an Silber und andern Metallen — daher der Name — birgt
es doch wegen zu zahlreicher Bevölkerung viel Armuth. Im Sw. verwächst
das Erzgebirge mit dem hohen Voigtlande oder dem Elstergebirge,
welches die Elster auf beiden Ufern begleitet; im O. geht es in das Sand-
steingebirge des Elbdurchbruchs über.
6b) Das Weser Bergland,
die nordwestliche Fortsetzung des Thüringischen Stufenlandes und des Harzes
zu beiden Seiten der Weser, enthält eine Anzahl von Berggruppen und Ge-
birgszügen , welche die Weser vom Einflüsse der Fulda in die Werra bis zum
Weserdurchbruche, der Porta Westfalica, zwischen dem Jacobs- und