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1. Lehrbuch der Geographie - S. 208

1867 - Münster : Theissing
208 Erster Abschnitt. Giotto, Pietro, Perugino, G hirlandaj o, Fra Bartholomeo u. v. A. für unerreichte Muster; noch jetzt werden die Werke eines Dante Alighieri (um 1330; „vie göttliche Comödie"), Petrarka (um 1330), Boccaccio (1350, „der Decamerone"), Ariosto (um 1500 „der rasende Roland"), Torquato Tasso (1580, „das befreite Jerusalem") u. v. a. hochgeschätzt; noch jetzt bildet die italienische Musik eine eigene Schule, und die italienische Kirchenmusik ist nirgends je erreicht worden. In den Wissenschaften wird gleichfalls nicht mehr so Vorzügliches ge- leistet, wie früher, doch gibt's immerhin noch ganz ausgezeichnete Erscheinun- gen hier, namentlich unter der Geistlichkeit. Nicht aber ist, wie z. B. in Deutschland das wissenschaftliche Streben allgemein unter dem Volke verbrei- tet; vielmehr ist das ganze Unterrichtswesen für das Volk mit Ausnahme von Lombardei-Venedig, wo Oesterreich das Schulwesen sehr gefördert hat, noch als unzureichend zu bezeichnen, wiewohl die Negierungen in neuerer Zeit dasselbe zu fördern bemüht gewesen sind. Auch die Universitäten, deren Zahl nun auf 20 gestiegen ist, stehen in ihren wissenschaftlichen Leistungen denen Mittel-Europa's nach. Politische Eintheilung *)♦ Italien besteht ^gegenwärtig aus folgen- den Theilen: 1) dem österreichischen Italien, 2) dem Königreiche Italien, 3) dem Kirchenstaat, 4) der Republik St. Marino, 5) den Inseln der Malta- Gruppe. I. Das österreichische Italien. (456 Ihm. — 2,635,000 E. d. i. 5777 auf die fim.) Es besteht gegenwärtig nur noch aus Venetien und Mantua unter dem Titel des „lombardisch-venetianischenkönigreichs"**). Auch in dieser Gestal- tung ist dieses Kronland noch ein kostbarer Besitz Oesterreichs, nicht bloß als das am besten angebauete und bevölkerte, sondern auch weil es für den Schutz, den Handel und die Industrie Oesterreichs nicht allein, sondern ganz Deutschlands von der größten Wichtigkeit ist. An den Besitz Venedigs knüpft sich der Besitz des Adria-Meeres: es ist der Schlüssel zu Deutsch- land im Süden. Die günstige Lage des Landes, das milde Klima, fruchtbarer Boden, dessen Ertragsfähigkeit durch eine vortreffliche Bewässerung erhöht ist, herrliche Verkehrswege, sowohl an Kunststraßen und Eisenbahnen, als an *) Wir folgen hierbei dem gegenwärtigen faktischen Bestände. Bis ;um Jahre 1859 begriff Italien 1) das lombardisch-venetianische Königreich (;u Oesterreich gehörig), 2) das Königreich Sardinien, 3) das Herzogthum Parma, 4) das Her- zogthum Modena, 5) das Großherzogthum Toscana mit dem Herzogthume Lucca, 6) den Kirchenstaat, 7) die Republik St. Marino, 8) das Königreich Neapel (beider Sicilien) 9) die Inseln der Malta-Gruppe. **) Durch den Vertrag von Villafranca ist die Lombardei bis an den Mincio mit Ausschluß der Festung Mantua an das Königreich Sardinien abgetreten.
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