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1. Lehrbuch der Geographie - S. 218

1867 - Münster : Theissing
218 (5 r ft er Abschnitt. Dazu kommt noch die von neapolitanischem Gebiete ganz eingeschlossene „Provinz Benevent", 7 M. nordöstlich von Neapel, 4vs Ihm. groß, vormals ein Herzogthum, welches noch von den Longobarden errichtet worden. Die Hst. Benevent mit sehenswerther Kathedrale, vielen römischen Alter- thümern und verschiedenen Fabriken. 7. Das Königreich beider Sicilien, wovon das Festland 1600 Ihm. mit 7,147,000 E., die Inseln 4751/* Ihm. mit 2,316,000 E. zählt. Die Apenninen, welche in den Gebirgslandschaften der Abruzzen einen sehr wilden Charakter annehmen, haben auf beiden Seiten fruchtbare Thäler. Ausgezeichnet vor allen, weil zugleich genügend bewässert, ist die gesegnete Landschaft Campanien zwischen dem Apennin und der Westkliste. Der Volturno und der Garigliano sind die Hauptflüsse des Landes. — Das Klima ist lieb- lich, nur in einzelnen Monaten, gewöhnlich August und September, zu heiß und durch den Scirocco nicht selten äußerst erschlaffend. Der Winter besteht in der Regel nur aus einer kurzen Regenzeit mit rauher Luft. — Unter den Produkten verdienen besondere Erwähnung: Wein (lacrimae Christi, Vino greco, Syrakuser), Baumwolle, Oel, Reis, Weizen, edle Südfrüchte, Schwe- fel, Salpeter, Marmor und Alabaster, Bimstein, Porzellanerde, Lava; viele Hausthiere, Fische. Geflügel, auch Büffel, Bären, Luchse, Taranteln rc. An den Küsten dieses Landes gründeten die Griechen eine große Menge Colonien. Die günstige Lage brachte die Städte bald zu höchster Blüte. Griechische Sitten, griechische Religion, Bildung, Kunst und Wissenschaft breiteten sich schnell aus und theilten sich den-Ureinwohnern mit. Das Land führte den Namen „Groß-Griechenland". Roch jetzt erinnern die Sitten, Feste, Vergnügungen, der ganze Volkscharakter an den griechischen Ursprung. Neapel war vor der neuesten Umwälzung eine erbliche Monarchie; der Erbprinz führt den Titel „Prinz von Calabrien". Das vormalige Königreich Neapel (Sicilien) begreift das Königreich Neapel mit den vier Landschaften Campanien, Abruzzo, Apulien und Cala- brien, dann die Insel Sicilien. Das alte Camstamen, wird wegen seiner üppigen Fruchtbarkeit — man erntet jährlich dreimal — seiner Schönheit, seines herrlichen Klima's, gewöhnlich die „glückliche", Campagna felice genannt. Das Schönste aber in dem schönen Lande ist der Golf von Neapel, von dem es heißt, es sei „ein Stück Himmel auf die Erde gefallen". Die Spitzen des Golfes liegen etwa 4 M. von einander entfernt. Vor der Nordweftspitze, dem alten Vor- gebirge Misenum, liegen die reizenden Inseln Procida und Jschia. An der Nordküste des Golfs ein kleiner nach Puz;uoli (Puzzolanerde) be- nannter Einschnitt. Hier Bajä, das Bad der Römer, der Averner-L>ee, wo nach den alten Dichtern der Eingang in die Unterwelt sein sollte, und an ihm die Höhle der alten Cumäischen Sybille. Nach O. die Solfatara, ein von Hügeln umgebenes vulcanisches Becken, aus welchem beständig Schwe- seldämpfe emporsteigen, der vulkanische See Ag n a, die H und sgrotte, welche ein tödtendes Gas ausströmt; dann der Berg Poselippo mit üppiger Ve-
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