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1. Lehrbuch der Geographie - S. 404

1867 - Münster : Theissing
404 Erster Abschnitt. in welcher nur Fische (wasserathmende Thiere), die secundäre, in welcher daneben auch Amphibien (Wasser- und luftathmende Thiere) und die tertiäre, in welcher Fische, Amphibien und Säugethiere vorkommen; dazwischen liegen aber noch Unterabtheilungen, welche zwischen den genannten Formationen die Uebergänge vermitteln. Die Bestandtheile der einzelnen Formationen sind schon S. 43 ange- geben. Aus der primären Formation findet man in der Schweiz nur die Steinkohle und zwar die bitumenfreie (erdharzfreie) Kohle (Anthracit) in den grauen und grünen Schiefern des Wallis, und Steinkohlenuester am Niederhorn oberhalb Beatenberg. Steinsalz, der häufige Begleiter der Steinkohle, kommt in den Kanto- nen Basel und Waadt (beim Dorfe Bex) vor. Entwickelter und ausgedehnter tre- ten die secundären Formationen in der Schwei; auf, indem die ganze nörd- liche Nebenzone der Alpen und der Jura derselben angehören. Die Triasgruppe in ihrer regelmäßigen Folge von buntem Sandstein, Muschelkalk und Keuper kommen im größten Theile der Schweizer Alpen vor, dagegen findet man in der Rhätikon- kette, im Albulagebiet und einem Theile der Engadiner und Münsterlhaler Alpen den Muschelkalk vielfach in Dolomit umgewandelt, der Muschelkalk aber ist reich an Petrefakten nicht bloß der ältesten Epoche, sondern auch von Reptilien aller Art. Gyps und Sandstein, die Nebenglieder der Trias, treten besonders im Jura auf. — Die Jura- (Orlith-) Formation hat vom Jura, wo sie sehr bedeutend entwickelt ist, ihren Namen. Die Kreideformation endlich, welche die jüngsten Gebilde der sekun- dären Epvche in sich faßt, unterbricht unter andern in Savoyen das tertiäre Mit- telland und verbindet gewissermaßen den Jura mit den Alpen. Sie kommt in sehr verschiedenen Arten vor. Im Jura (bei Neuenburg) unter andern ist eine Kreide- formation häufig, welche mau Neocom nennt; der Spatangenkalk kommt vor im Faulhorn, im Brienzergrat am Rothhorn und Pilatus, am westlichen Ufer des Ur- ner See's*) im Muotta-Thal rc.; der Rudistenkalk, welcher in den Alpen jene tafel- förmigen oder auch jene nackten, durchfurchten und zerrissenen Felder bildet, welche häufig das frische Grün der Alpen und Wälder unterbrechen, z. B. an den Diable- rets und auf dem Ravyl in den westlichen Berner Alpen, am Abendberge zwischen dem Thuner- und Brieuzer-See rc., oder jene weiten, furchtbar zerklüfteten Schrat- tenfelder, welche von unzähligen Furchen und Schründen durchzogen sind, zwischen denen ein scharfkantiges Gestein emporstarrt, im Kanton Schwyz, am Säutis, am Gemmi, am Brünig rc. sowie im Jura oberhalb Biel bei Vevaix**); ferner der Gault (Galt), ein bald grüner, bald schwarzer Sand- und Kalkstein, welcher als hellgrünes oder auch braunrothes Felsenbaud an den hellen Kalksteinwänden leicht auffällt, in Savoyen häufig vorkommt, sich im No. am Fuße des Dent du Midi verliert, im Kantou Unterwalden wieder erscheint, durch Schwyz und Glarus und sofort über den Rhein zieht und bei Feldkirch in Vorarlberg zuerst in den deutschen Kalkalpen auftritt; endlich findet sich noch der Sewerkalk in den Alpen (besonders im Kanton Schwyz) und die jüngere Kreide im Jura. Gehen wir nun zu den deutschen Central-Alpen über, so bestehen sie aus denselben Gebirgsarten, wie dieselben Alpen der Schweiz. „Krystallinische Schiefer, als Gneis, Glimmerschiefer, Talkschiefer, Chloritschiefer und deren Uebergänge in einander" bilden die wesentlichsten Bestandtheile. „Diese Steine treten in ausgedehnten Massen auf *) Der südliche Theil des Vierwaldstädter Sees wird so genannt. **) In denselben findet man häufig Asphalt. j
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