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1. Lehrbuch der Geographie - S. 540

1867 - Münster : Theissing
540 Erster Abschnitt. Als aber Napoleon durch den Brand Moskau's zum Rückzüge aus Rußland gezwun- gen war, erklärte der König von Preußen am 17. März 1813 demselben den Krieg. Kaiser Alexander von Rußland schloß sich ihm an, bald darnach auch Kaiser Franz von Oesterreich, furchtbare Schlachten wurden geschlagen und mancher Sieg gewon- nen, aber erst die Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oct. 1813) entschied Napo- leons Geschick; er floh, die Verbündeten eroberten Paris, Napoleons Absetzung ward vom französischen Senate ausgesprochen. Dieser ward auf die Insel Elba verbannt, das alte Geschlecht der Bourbonen auf Frankreichs Thron zurückgerufen, der Pariser Frieden (30. Mai 1814) machte dem Kriege vorläufig ein Ende, ein Congreß in Wien sollte die Angelegenheiten Europa's ordnen. Die Verhandlungen wurden in die Länge gezogen. Da erscholl auf einmal die Nachricht über die Flucht Napoleons von Elba (16. Febr. 1815) und seiner Ankunft in Frankreich, das seinen Helden mit Jubel empfing. Nochmals entbrannte der Kampf, aber der glänzende Sieg der Verbündeten bei Waterloo machte demselben ein Ende. Napoleon wurde auf die Insel Helena verbannt, Ludwig Xviii. kehrte auf den Thron Frankreichs zurück und am 20. November 1815 wurde der 2. Pariser Frieden geschlossen und dann der Wiener Congreß fortgesetzt. Preußens Grenzen wurden um Posen, schwedisch Pom- mern, einen großen Theil des Königreichs Sachsen und einige Theile der Rheinlande erweitert. Nach Beendigung des Krieges war des Königs Streben darauf gerichtet, die zerstörenden Wirkungen des Krieges auszuheben, die alte Ordnung wieder herzu- stellen, Wissenschaft und Künste, Handel und Industrie zu heben, das materielle, wie das geistige Volkswohl zu bessern, Glauben und Religiösität zu fördern. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm Iv. 1840—1*61) führte des Vaters Streben weiter fort und der dauernde Frieden, welcher nur zweimal, 1838 durch das Cöl- nec Ereigniß und die gewaltsame Wegsührung des Erzbischofs Clemens August, und 1848 durch die Europa erschütternde Revolution ernstlich bedroht schien, un- terstützte ihn darin. In Folge der Revolution von 1848 bat König Friedrich Wilhelm Iv. am 5. December 1848 seinem Lande eine Verfassung gegeben, die am 31. Januar 1850 publicirt wurde. Unter seinem Bruder Wilhelm I., welcher seit 1*58 als Regent und seit 1861 als König regiert, bedrohten bedauerliche Verfassungswirren den innern Frieden. Preußen steht als mächtige und kräf- tige Säule in Deutschland da, zu bedauern ist freilich, daß zwischen den beiden deutschen Hauptmächten keine rechte Einheit und Innigkeit zu Stande kommen will, wiewohl die beiderseitigen Truppen noch im Jahre 1864 in der Befreiung Schles- wig-Holsteins vom dänischen Uebermuthe gemeinschaftlich frische Lorbern errun- gen haben. Eintheilung. Für die Verwaltung ist das ganze Ländergebiet in 8 Provinzen, diese sind in 25 Regierungsbezirke und 845 Kreise eingetheilt. Für jede Provinz besteht ein Ober-Präsidium, für jeden Regierungsbezirk ein Regierungs-Collegium mit besondern Abtheilungen für die einzelnen Ver- waltungszweige, an der Spitze eines Kreises steht der Landrath oder in grö- ßern Städten die Polizei-Direction. Die Provinzen sind: 1) die Provinz (Kurfürstenthum, Mark) Brandenburg, 2) die Prov. (Herzogthum) Pommern, 3) die Prov. (Königreich) Preußen, 4) die Prov. (Großherzogthum) Posen, 5) die Prov. (Herzogthum) Schlesien, 6) die Prov. (Herzogthum) Sachsen; diese sechs Provinzen bilden die östliche Ländermasse des Staates. Ferner 7) die Prov. (Herzogthum) Westfalen, 8) die Prov. (Großherzogthum) Nie-
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