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1. Lehrbuch der Geographie - S. 624

1867 - Münster : Theissing
624 (grfter Abschnitt. Pfe, in welchem schließlich die Betheiligung Oesterreichs und Preußens für die Her« zogthümer eine unheilvolle ward. Die Gährung währte fort und kam zu neuem Ausbruche, als mit König Friedrich Vii. im Jahre 1863 das in den Herzogtümern erbberechtigte Haus ausnarb. In den Herzogthümer» kann nach dem salischen Ge- setze die Krone nur in männlicher Linie forterben, und geht auf die Linie Holstein- Sonderburg-Augustenburg über. Friedrich Vii. suchte eine Trennung dadurch zu verhin der«, daß er in Dänemark den Prinzen Christian von der jüngeru Linie Holstein- Sonderburg-Glücksburg succediren ließ, welcher als 'Christian Ix. den dänischen Thron bestieg. Es entspann sich Uber die Erbfolge in den Herzogtümern zwischen Dänemark und dem deutschen Bunde eine Differenz, welche zum Kriege führte, in welchem Oesterreich und Preußen den Feind niederschlugen, dann aber in einem ohne den deutschen Bund zu Wien geschlossenen Separat-Frieden sich von Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten ließen. Hier richteten beide Anfangs eine gemeinschaftliche Verwaltung ein, als dann aber sich Schwierigkeiten erhoben, wurde durch einen Vertrag zu Gastein 1865 Lauenburg an Preußen förmlich abge- treten, über die Herzogthümer aber festgesetzt, daß in Schleswig Preußen, in Hol- stein Oesterreich die Verwaltung haben sollte. Doch war Preußen damit nicht zu- frieden, es forderte den Besitz der Herzogthümer, und wahrend wir dieses schrei- den (24. Juli 1866) steht Preußens Heer sieggekrönt vor Wiens Mauern, um seine Forderung mit dem Recht des Schwertes dem besiegten Oesterreich gegenüber durch- zusetzen und zugleich die Hegemonie in Deutschland zu erkämpfen. Bestandtheile und Verfassung. Gegenwärtig besteht Holstein aus den 4 alten Landschaften Holstein, Stormarn, Dithmarschen und Wa- grieu, nebst der Herrschaft Pinneberg und der Grafschaft Ranzau. Die Verfassung des Herzogthums ist constitutionell-monarchisch. Genaueres ist jedoch seit der eingetretenen Veränderung noch nicht festgesetzt worden. Aus den Ortschaften bemerke: a) in Stormarn: Glückstadt an der Elbe mit Freihafen, Werste, Gymnasium, Obergericht und verschiedenen Fabriken; die Fe- stungswerke sind 1815 geschleift. Das nahe, alte, vormals auch befestigte Crempe ist oft belagert worden. Wandsbeck J/a St. von Hamburg, besitzt wichtige Fabri- ken und lebhaften Handelsverkehr; hier erschien der kräftige „Wandsbeker Bote" von dem als Dichter geschätzten Steuerbeamten Claudius i,f 1815). b) in Holstein: Rendsburg (12,000 E.) an der Eider, vormals Festung, die nach den deutsch- dänischen Kämpfen geschleift ist, aber wiederhergestellt werden soll. Kiel (19,000 E.) an einer Bucht der Ostsee, hübsch gelegen, mit einer Universität, einem Schlöffe, Bibliothek, lebhaftem Handel und Schifffahrt; die Stadt ist wichtig wegen ihres Seehafens, welcher einer der besten an der Ostsee ist. Die kleinen Kieler Bückings Sprotten genannt, werden von Manchen gesucht. In der Nähe von Kiel liegt in sehr schöner Umgebung am Kieler Hafen Düsternbrook mit einer Seebadeanstalt. Ztzehoe an der Stör in angenehmer Gegend, von bewaldeten Höhen umgeben, mit einem 1834 erbauten Ständehause, vielen Fabriken, hat bedeutenden Getreidehandel, Schifffahrt, einen großen Viehmarkt (28. Oct.). Wilster besitzt eine Kirche, die zu den größten und schönsten des Landes gehört, Getreide- und Viehhandel, Käsebe- reitung, Branntweinbrennerei, starken Obstbau, c) In Wagrien: Plön in sehr schöner Gegend zwischen den Plöner Seen, mit einem Schlosse, einem Gymnasium. Oldenburg (Aldenburg), vormals Hauptort der heidnischen Obotritcn, war bis zum 15. Jahrh, eine volkreiche Stadt mit zahlreichen Kirchen. Das 952 von K.
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