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1. Lehrbuch der Geographie - S. 684

1867 - Münster : Theissing
684 Zweiter Abschnitt. fenstadt Khiung-tscheu-fu (200,000 E.), die Stadt Si-niug-fu ist der Haupt- markt für Rhabarber*). Fremde Besitzungen in China sind: Macao unter chinesischer Oberhoheit den Portugiesen gehörig. Die Insel Hongkong in der Nähe, am Eingänge des inselreichen Golfes, in welchen sich der Perlstrom ergießt, gehört seit 1841 den Eng- ländern. Die Hauptstadt Victoria mit gut gelegenem sichern Hafen ist der Stütz- punkt der englischen Macht in China und wichtiger Handelsplatz. 2. Die Mandschurei, im Nordosten von China, ist vom Amur mit seinen bedeutenden Zuflüssen durchströmt und von mächtigen Gebirgen durchzogen, an deren Südrand die Luft milde, die Vegetation reich sein soll. Das linke User des obern und mittlern, und beide Ufer des untern Amur sind 1858 an Rußland abgetreten (vgl. S. 656). Die Mandschu, wozu auch die Da-uren und Tungusen ge- hören, treiben Ackerbau und beschäftigen sich mit Jagd und Fischerei. Im 17. Jahrhundert ergossen sie sich über China und entthronten die mongolische Dynastie; die jetzigen Kaiser von China sind noch aus dem Stamme der *) Ueber die Städte in China berichtet der Missionar Laribe Folgendes: „Die 18 Provinzen des eigentlichen China haben sehr viele Städte mit Ringmauern, nämlich 188 Fus oder Städte vom ersten Range, 237 Tschüs oder Städte vom zweiten Range und 279 Hiens, Städte vom dritten Range. Festungswerke sind also hier bekannt, aber Wälle, die man bei ihrer geringen Erhöhung füglich a la Yauban nennen könnte. Da ist kein Thurm, sie zu beschützen, sondern es finden sich nur einige elende Bastionen und einige halb zerfallene oder durch Spalten zer- riffene Zinnen mit Schießscharten. Bei jeder Stadt steht in Entfernung von einigen Ly's (Ly — Vs Stunde) ein einzelner, achteckiger Thurm mit 9 Stockwerken und eben so vielen Vordächern, wo die Schutzgeister dieses Thurmes hausen sollen. Im Innern der Städte suche man ja nicht schöne gepflasterte Plätze, prächtige Denkmä- ler oder zierliche und gerade Straßen. Wohl bieten die 4 Städte (in der Provinz Hu-Pe) von ferne gesehen, einen prächtigen Anblick; kommt man aber näher, so erblickt man au den Ufern der Kiang nichts als eine Masse durch Ueberschwemmun- gen gräßlich zugerichteter, elender Baraken, und in den Straßen nichts als von Pfäh- len umzäunte Buden und armselige von Wasser unterhöhlte oder vor Alter zerfallene Werkstätten. Die leeren Räume zwischen diesen Gebäuden sind voll weit umher gräß- lichen Geruch verbreitenden Schmutzes. Da findet sich gar keine Regelmäßigkeit in der Stellung der Häuser, da sieht man keine Trottoirs, keine Stätte, wo man sich vor der stehenden, drängenden und den Durchgang verwehrenden Volksmenge retten könnte; da wandelt man mitten unter Ochsen, Schweinen und andern Hausthieren, und schützt sich so gut es sein kann, vor der Verpestung, die aus all jenem Schmutze aufsteigt, den die Chinesen als Liebhaber des Ackerbaues so sorgfältig sammeln und am hellen Tage in kleinen offenen Tonnen durch die Straßen führen. Nur hier und da ruht das müde Auge auf einigen reichen Magazinen, schönen und geräumigen Wohnungen oder prächtigen Pagoden. Die Stelle der Plätze und öffentlichen Spa- ziergänge vertreten hier Gärten, Teiche und sogar Felder." ■I
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