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1. Lehrbuch der Geographie - S. 847

1867 - Münster : Theissing
847 Besondere Geographie von Australien. unempfänglich sind, haben sich doch auch unter ihnen viele unmenschliche Roh- heiten erhalten, und haben auch die Bemühungen christlicher Missionäre manche schöne Erfolge aufzuweisen, so sind doch Barbarei und Heidenthum noch vielerorts in voller Blüthe. 3) Die Eingewanderten, der Mehrzahl nach englischer und irischer Abkunft, leben über 1 Million stark in den Küstengegenden, mit Handel und Industrie, Landban und Viehzucht beschäftigt. Unter den eingewanderten Bewohnern befinden sich auch viele Deutsche. Die erste Kenntniß von diesem Erdtheile kam nach Europa seit der Entdeckung der Marianen durch Magelhaens 1521. Luis de Torres war dann der erste, welcher nach Australien kam (1606); dann waren es Holländer, worunter insbesondere Abel Tasman (1642) zu nennen ist, und der Brite Dampier, welche Theile Australiens auffanden. Wohl ein ganzes Jahrhundert ruhten nun die Entdeckungen und wurden erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder angeknüpft. Die Briten Byron, Wallis und Carteret und der Franzose Bougainville waren seit 1765 thätig. Vor allen aber zeichnete sich James Cook (spr. Kuhk) aus, welcher auf seinen drei Reisen um die Erde (1768—1779) frühere Kenntnisse erneuerte, Irrthümer bericht tigte, Neu-Caledonien, den Cook-Archipel und die Sandwichs-Inseln entdeckte, die Ostküfle Neu-Hollands und die Torres - Straße befuhr, die Cooks-Straße zwischen Neu-Seeland auffand und so in Vielem die Kenntnisse erweiterte. Neben ihm müssen die beiden Förster, seine Begleiter, Deutsche, genannt werden. Auch der Franzose Lapeyrouse verdient noch besonderer Erwähnung unter den Seefahrern, welche vor dem 19. Jahrhundert in der Erforschung Australiens thätig waren. — Im 19. Jahr- hundert waren es der Franzose Baudin, ferner Vancouver, Duperry, Kruseustern und die Briten Flinders und Grant, auch der Deutsche Otto von Kotzebue rc., welche die Erforschung fortsetzten. Doch blieb Anstralien von den europäischen See- und Colonialstaaten bis zum Jahre 1820 so ziemlich unbeachtet. Seit dieser Zeit wett- eifern namentlich Engländer und Franzosen, ihren Besitz und Einfluß in Occanien zu erweitern, da mit der Zunahme von Handel und Schiflfahrt im Großen Ocean die Bedeutung desselben mit jedem Jahre zunimmt. Auch die Nord-Amerikaner be- weisen für den Gr. Ocean jetzt ein lebhaftes Interesse, das mit der Bedeutsamkeit Californiens zunehmen wird. Wir gehen jetzt zur Betrachtung der einzelnen Theile des Erdtheils über unv behandeln demnach A. das Festland von Australien (Neu-Holland); B. die australischen Inseln. §. 152. A. Das Festland von Australien (Neu-Holland). Ge sch icht l. Anfangs wurden nur die Küstengegeuden des Festlandes zur Colonisation benutzt. Die erste Colonie, Sidney, wurde 1788 durch den Gouverneur Arthur Philipp gegründet. Sie bestand ans 193 Frauen, 18 Kindern, 212 Matrosen und 775 Verbrechern. Bis 1840 hat man fortgefahren, diese Gegenden zur Depor- tation von Verbrechern zu benutzen, und manche derselben sind hier zu arbeitsamen und gesitteten Menschen, einzelne auch zu Millionären geworden. Von hier zog sich die Colonisation an den Küsten weiter fort. Seit 1840 hat Neu-Südwales, seit 1852 Van Diemensland aufgehört, Verbrecher-Colonie zu sein, Victoria und Süd- Australien sind nie dazu benutzt. Die Erforschung des Innern begann 1810, als
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