1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Amerika. Einleitung.
St. Bernhard und im Südwesten die Campechebai. Jur
caraibischen See gehört die Hondurasbai im Nordwcsten und
die Bai von Quatimala im Südwcsten. Im S. ist die Ma-
ge l l a n s st r a ß e.
Zum großen Weltmeere gehört die Bai von Panama,
der Meerbusen von Californien und die Behringsstraße.
Die Landseen kommen bei den Hauptabtheilungen vor.
Die Haupt ströme münden sich in den atlantischen und
stillen Ocean, nur der Makenzie- und Kupferminenfluß
gehen ins Eismeer. — a. Ins nord atlantische Meer geht:
der St. Lorenzstrom. — b. In den Meerbusen von Mexiko
der Missisippi und Rio del Norte. — c. Ins südatlantische
Meer: der Orinoko, der Amazonenfluß oder Maranhon und
der Rio de la Plata oder Silberflnß. — d. Ins große oder
stille Weltmeer: der Columbiafluß.
§. 4. (Llimcr. — Das Clima muß hier mehr verschieden seyn,
als in allen übrigen Erdtheilen, weil sich Amerika durch 4 Zo-
nen erstreckt. In der heissen Zone ist die Hitze nicht so uner-
träglich, wie in Afrika, weil Seewinde, .Schneeberge und unge-
heure Waldungen dieselbe mäßigen. In den gemäßigten Zonen
ist aber die Kälte strenger und anhaltender als in Europa, weil
das Land weniger angebaut ist.
Furchtbare Orkane, weit heftiger als bei uns, richten oft
große Zerstörungen an. Auch wehen Passat winde (d. i. be-
ständige heftige Ostwinde, durch den Umschwung der Erde erzeugt)
anhaltend in der heißen Zone, zwischen den beiden Wendekreisen.
§. 5. Produkte. — Der Boden des Landes ist wasserreich
und fruchtbar, und es hat einen großen Reichthum eigenthümlicher
und dahin verpflanzter Produkte. Die wichtigsten derselben sind:
a. Aus dem Thierreiche: Affen, Löwen, Jaguare, Wölfe,
Bären, Elenn- und Reuuthiere, Tapirs, Bisambüffel, Wild-
prett, Lamas, Armadille, Biber, Alligatoren (kleinekrokodile),
Schildkröten, Schlangen, Cochenille, den Cvudor, Papa-
geien, wilde Truthähne, Fluß- und Seefische, Perlenmuscheln.—
Ungeheure Heerden von verwilderten Pferden, Hornvieh,
Schweinen und Schafen stammen aus Europa her.
b. Aus dem Pflanzenreiche: Kartoffeln, Mais, Ta-
back, Cacao, Vanille, Arzneipflanzen, Färbehölzer, nützliche
Bäume, unermeßliche Waldungen. Aus andern Weltthcilen
sind viele Baum- und Getraidearten, Kaffee, Zucker, Wein,
Südfrüchte u. s. w. dahin verpflanzt worden.
c. Aus dem Mineralreiche: Gold und Silber in
Menge; Platina, Kupfer, Eisen, Blei; Diamanten und andere
edle Steinarten; Marmor, Bergöl, Schwefel, Salz, Mineral-
quellen.
§.6. Einwohner. — Die Ureinwohner benennt man
mit dem allgemeinen Namen Indianer; diese finden sich meist
nur noch im Innern und in einigen westlichen Theilen des Lan-
des. Viele Einwohner des hohen Nordens habe» mehr Aehn-
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