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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 474

1837 - Heidelberg : Winter
474 Politische Geographie. und mit ihr die Freiheit Deutschlands zu bewahren, landete Gu- stav Adolph mit 13,000 Schweden (1630) an der Pommerschen Küste und drang kämpfend und siegend für die große Sache des Protestantismus gegen die kaiserlichen Heere vor, bis er als un- besiegter Held bei Lützen (1632) fiel. Seine Tochter Christina folgte ihm als Königin und führte durch die Kraft ausgezeichne- ter Minister und tüchtiger Feldherrn den Krieg in Deutschland bis zu seinem Ende ehrenvoll fort, dadurch in dem ihn beendenden westphalischen Frieden (1648) für Schweden, Bremen, Verden, Vorpommern, einen Theil von Hinterpommern und Wismar ge- winnend. Im Jahr 1654 legte Christina die Krone nieder und es folgte Gustav Adolphs Neffe Karl X. Gustav, welcher durch seine kühnen Kämpfe gegen Rußland, Polen und Dänemark, in Folge deren von Schweden, Liefland bis zur Düna, Drontheim, Bornholm, Blekingen, Schonen und Halland auf eine Zeit lang gewonnen wurden, sich auszeichnete. Bald darauf gingen jedoch in dem Frieden zu Lund (1679) die schwedischen Besitzungen jen- seits der Oder verloren, während sich das Land im Innern un- ter der Regierung Karl Xi. zu großem Wohlstände erhob, der jedoch durch die unnützen Kriege und Verschwendungen Karls Xii. gewaltsam zerrüttet wurde. Seit dieser Zeit sank der Glanz, mit dem einzelne große Könige die schwedische Krone umgeben hatten. Durch die Stände des Reiches wurde Karls Xii. jüngere Schwester Ulrike Eleonore auf den Thron erhoben, während der Reichsrath sich immer unabhängiger machte und ein großer Theil des Landes verloren ging. In kurzer Zeit war Bremen,. Verden, Stettin, Vorpommern, Liefland, Esthland, Jngermanland und ein Theil von Karclien von Schweden getrennt. Zwar wurde noch ein Kampf wegen eines Theiles der verlornen Besitzungen mit Ruß- land versucht, der sich aber nur mit neuen Verlusten eines Theiles von Finnland endete. Durch den Frieden zu Abo (1743) wur- de zugleich die schwedische Thronfolge dem Herzog Adolph Fried- rich von Holstein zugesichert, dessen Haus regierte, bis der durch den Reichstag zu Oerebro zum Kronprinzen gewählte als Feld- herr ausgezeichnete französische Marschall Bernadotte, welchen Kö- nig Karl Xiii. adoptirt hatte, als Karl Xiv. Johann den Thron bestieg und durch den Frieden zu Kiel 1814 Norwegen mit Schwe- den vereinigt erhielt, wogegen er den schwedischen Antheil an Pommern und der Insel Rügen abtrat. b. Gegenwärtiger Zustand. Das Königreich Schweden und Norwegen, welche die scandinavische Halbinsel bilden, liegt zwischen 22° 47'—48° 40' L. und 55° 23'—71° 10' n. Br. Grenzen: im N. nördliches Eis- meer, im O. Rußland, bothn. Meerbusen und Ostsee, im S. Ost- see und Kattegat, im W. Nordsee und scandinavisches Meer. Flächeninhalt: 13,734 Um. — Einwohnerzahl: 3,958,000 evangelisch lutherische Christen, unter denen etwa 1000 Katholi-
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