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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 529

1837 - Heidelberg : Winter
529 Asie n. Vorderindien. Haupt wurde. Unter seinen schlaffen Nachfolgern ging 1759 Delhi durch Schal) Nadir Kuli, und andere Provinzen durch die Mahratten verloren. Die Portugiesen besezten unter Albn. querque 1502 östlich und westlich von Dekan die Küsten und bc- kamen später bedeutende Länder, die ihnen 1697—1740 die Hol- länder fast ganz, bis auf Goa abnahmen. Die Britten, welche seit 1639 Madras, 1664 Bombai und 1696 Calkutta erlangt hatten, kämpften mit den Franzosen, wel- che Chandernagor und seit 1676 Pondicheri besaßen, um den Vorrang in Ostindien. Der Friede von 1763 durch Lord Clive sicherte ihnen die Oberherrschaft. Sie kämpften nun mit Hyder Ali, mit Tippo Saheb und den Mahratten. Das Reich von Mysore wurde 1799 unterworfen, der Großmogul wurde 1783 mit einem Gehalt zur Ruhe gesezt und die Mahratten 1803 und 1818 abhängig gemacht. Ein neuer Kampf der Engländer mit den Birmanen seit 1824, der für sie glücklich geführt ward, verbürgt der englisch - ostindischen Compagnie, die alle diese Länder unter dem Schutze des Königs besizt, die Ausdehnung ihres ungeheuern Gebietes und ihre Herrschaft in Ostindien. b. Gegenwärtiger Zustand. Ostindien (Vorderindien) liegt zwischen dem 89—110° der L. und 8 — 340 1u Br. und enthalt etwa 60,000 Hjmcileu. — Grenzen: im N. Bucharei und Tibet, im S. der bengalische und siudische Meerbusen, im O. Hintcrindien und im W. das ara- bische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Die Einwohnerzahl wird auf 132 Millionen geschäzt, wo. rwn 83 Millionen in den eigenthümlichen Besitzungen der Brit- len leben, während die meisten übrigen unter dem Einstusse von etwa 40,000 im Lande befindlichen Engländern stehen. Unter diesen befinden sich 114 Millionen Hindu's (Urein. wohncr oder eigentliche Indier), welche grvßtenthcils noch ur- alte Gebräuche, Lebensart und Religion haben. Sie machen die feinsten Baumwollen - und Seidengewebe; ihre Hütten be- stehen aus Bambusrohr und Backsteinen; ihre Paläste und Pa- goden sind zierlich gebaut und kostbar ausgeschmückt. Gesang, Musik, Tänze, Schachspiel, Taback und Betelkauen sind ihre Zeitvertreibe. — Sie genießen großentheils nur Reis und Früchte des Pflanzenreichs und enthalten sich des Fleisches, schonen die Thiere und sind in 4 Hauptkasten eingetheilt. 1. Braminen, 2. Tschetries (Rajas und Krieger), 3. Banjanen rc. (Ackers- und Kaufleute), 4. Schuttries (Handwerker rc.). Tief unter diesen stehen die verachteten Pariahs. — Die Braminen stammen von Brahm, dem Sohne des Brama, und sind Priester, Gelehrte, Staatsbeamte rc. Sie lehren Philosophie, Medizin, Sternkunde rc., schreiben Bücher auf Palmblätter. Ihre Religionsbücher (Be- da6, Wedams, Schaster) sind in der uralten Sanskrit - Sprache geschrieben, von welcher eine Menge unserer gebildeten Sprachen abstammen. — Ihre Haupt - Götter heißen Brama, Wisch-
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