Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 115

1820 - Altona : Hammerich
Nr'grktißn. uz Flusse Niger, auch Nil der Neger genannt, der zur Regen- zeit weit übers Land trit, und nach dessen Lauf die Reisenden noch immer forschen. Im Osten fließt der Gazellenfluß. Nur an den Flüssen ist das Land fruchtbar. Nördlich vom Niger besteht es meistens aus großen Sandebenen, südlich von demselben ist es gebirgigt und waldigt. Das Klima ist sehr heiß, und wird nur durch den Regen und durch die gleich langen Tage und Nächte gemildert. Die Einwohner sind Neger, theils Muhamedaner, theils Fetischanbeter, und von ungleichem Character. Als die wildesten werden die Galla-Völker genannt, die in mehrere Stämme getheilt sind. Sie wohnen südwestlich von Abysslnien, welches von ihrer Nachbarschaft viel zu leiden hat. Andere Völker sind gesitteter, ehrlich und gefällig. Einige Stämme nomadisiren, andere leben in festen Wohnsitzen. Die Sklaverei ist hier wie überhaupt in Afrika zu Haufe. Man rechnet auf einen Freien drei Sklaven. Durch ganz Nigritien werden Sklavenmärkte gehalten, die von arabischen Kaufleu- ten besucht werden. Dieser traurige Handel wird von hier aus vorzüglich nach den Ländern der Barbarei geführt, und bey den beständigen Kriegen der Negervölker unter einander fehlt es nie an frischer Waare. Beym innern Handel gelten hier, wie in andern Gegenden Afrikas, auch in Ostindien, Kau- ris (kleine Porzelanmuscheln) für Münze. Hauptreiche sind, so weit die Kenntniß des Landes geht: Bornu, westlich von Nubien, mit der Hauptstadt glei- ches Namens, am Gazellenfluß, die mehrere Moscheen und muhamedanische Schulen hat. Das Oberhaupt des Staats führt den Namen Sultan, und der Hof ist muhameda- nisch. Die Einwohner sollen keine ächte Neger seyn, aber doch schwarz von Farbe. Zu den Produkten des Landes, die von ihnen benutzt werden, gehören vorzüglich Baumwolle, Hanf und Indigo. Sie verfntigen feine baumwollene Zeuge, grobe Leinwand, und Decken aus Wolle und Kameelhaaren. Houssa mit Kaschna, westlich von dem vorigen, auf der Nordseite des Niger. Die Stadt Kaschna ist Hauptsitz des Zwischenhandels von Fessan und den südlichen Negerlän- dern. Die Einnphner sind weniger cultivirt. Tombuktn, westlich von Kaschna, eins der ansehnlich- sten Reiche in Nigritien. Nach der Stadt gleiches Namess ziehen jährlich große Karawanen aus der Barbarei, Aegypten und Fessan, die Salz, Taback, serdene und wollene Zeuge u. f. w. bringen, und dafür Gold, Elfenbein und Sklaven holen. Der Sultan und die Staatsbedienten sind Mau-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer