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1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 353

1820 - Altona : Hammerich
Schweden. 353 Tannen , oder in Büscheln, wie bey dem Lerchenbaume. Bey dem Letz- ter,'. fallen sie im Winter ab. — Mannigfaltig ist der Nm-en, den diese Bäume verschaffen. Zuerst liefern sie dem Zimmermann und Tischler sein Hauptmaterial, Balken, Dielen, Bretter u. s. w. (Sägemühlen). Ihr grader Wuchs und ihre stolze Höhe macht sie zu Mastbäume» ge- schickt. Musikalische Instrumente, Schachteln, Müîàwellen, Brun- nenröhreu und manches andere wird aus ihrem Holze bereitet. •— Fer- ner gewinnt man aus ihnen folgende Producto: Terp enti n, Theer, Pech, Kien ru si, Kolophonium, Holzkohlen. — Der Ter- pentin ist das seine' flüssige Harz, welches man durch Einschnitte aus dem Stamm der Lerchenbäume erhält. Dieser macht in Hinsicht der _ Güte die zweite Sorte aus (von der ersten Sorte s. Terpentinbaum), und heißt gewöhnlich V e n e t i a n i sch e r De r p e n ti n. Der Terpen- tin aus der Weißtanne gilt für die dritte Sorte, Straßburger Ter- pentin. Wenn man ans ihm den Terpentin-Spiritus destillirt, der als äußeres Heilnüttel sehr wichtige Dienste leistet, so blecht eine Masse zurück, welche Kolophvniunr oder Geigenharz genannt wird. Be- sonders dicitt noch der Terpentin zur Bereitung mancherlei Firnisse. Unter Firniß versteht man einen glänzenden Ueberzug, womit man die Oberfläche gewisser Körper, Holz, Metall, Pappe bedeckt. Von solchen Lackfirnissen gibt es dreierlei Arten, die ihren Namen von den flüssigen Materien erhalten, worin man Harze auflöst, Weingeist-, Ter- pentin- und Oe hl firn iß. Wenn man mit einem solchen Firniß rohe Leinwand überzieht, so erhält man das Wachstuch, welches mit dem Wachse nichts als den Nanren gemein hat. — Der Theer wird ans den harzigen Stücken des Tannen- und Fichtenholzes in eigenen Ocfen gebrannt (Theerschwelereien). Der Ofen hat eine trich- tersörm'ge Oefnung, in welche das Holz gelegt wird, und die fette Ma- terie oder der Theer läuft während des Brennens nach unten zu ab. Wird dieser durch Einkochen verdickt, so erhält man das Pech. — Der Ki enrüß ist der Ruß, welcher sich bey dem Verbrennen des Edel- holzes rn den mit einem Sack bedeckten Schornsteinen der Kienruß- hütten ausektt Er wird zur Schuh-, Ofen-, Buchdruckerschwärze und auf mancherlei andere Weise gebraucht. — Die Holzkohlen werden von den Kohlenbrennern (Köhlern) bereitet. Große Haufen von Holz werden um einen Pfahl aufgeschichtet und mit Rasen bedeckt, damit das Feuer nicht in Flammen ausbrechen könne. Durch eine unten in einem solchen Haufen, welcher ein Meiler heißt/angebrachte Oef- nung wird das Hol; angezündet, und die durchgebrannten Kohlen wer- den mit Haken nach und nach herausgeholt. — Aus der Rinde der Rothtanne schwitzt auch ein Saft, welchen die Ameisen in ihre Nester zu tragen pflegen, wo er einen noch angenehmern Geruch erhält, gewöhn- lich wilder Weihrauch genannt. In Amerika gibt cs eine Kiefer, die von ihrem Geruch den Namen Weih rau chski efe r führt. Das Eisen, Schwedens größter Reichthum, das nützlichste aller Metalle, unentbehrlich für den Ackerbau, viele Künste und Handwerke. Daher hat der Schöpfer es auch in großer Menge auf dem Erdboden ver- theilt, vorzüglich in.schweden, Rußland, Polen, Deutschland und Frankreich. Es ist das schwerflüssigste Metall, wird aber bald glühend, und durch Glühen und Hämmern geschmeidig, aber durch schnelles Ab- kühlen in Wasser hart. Man flndet es selten gediegen: es muß daher aus den eisenhaltigen Erzen geschieden werden. Die Eisenerze werden m den Schmcmutten, nachdem sie qepucht, geröstet und gewaschen fttd, rn Oefen lagenweise mit Kohlen eingeschichtet, und die Kohlen angezsin- 25 -
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