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1. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 29

1894 - Wiesbaden : Kunze
29 diese sehr bedrftig war*). Da die Bildung in den Marken damals auf einer tiefen Stufe stand, entnehmen wir aus einem Briefe des Johannes Trithemius, des Abtes der Benediktiner-btet Sponheim, der wegen seiner Gelehrsamkeit an den Berliner Hof berufen wurde und steh da neun Monate aufhielt, xsch lebe hier, fchrieb er unter dem 20. Okt. 1505 von Berlin aus an einen Freund, in groem nsehn bei dem Kurfrsten, nur bin ich von allem gelehrten Umgange gnzlich abgeschnitten. Die Einwohner sind gut, aber zu roh und ungelehrt und haben bei weitem mehr Neigung zu Schmausereien und Trinkgelagen als zu den Wissenschaften. Einen Mann, der die Bcher liebt, findet man selten". Der Kurfürst selbst sagt in der Stiftungs-urkunde der Hochschule zu Frankfurt, ein in den Wissenschaften glnzender Mann fei fo selten wie ein weier Rabe. Die ersten Jahre seiner Regierung brachten Pest, Miwachs; besonders aber litt das Land durch das Raubritterwesen. Die Ritter trieben, die Jugend Joachims benutzend (er war bei dem Tode seines Vaters noch nicht ganz 15 Jahre alt), wieder ihr altes Wesen. Einige Ritterfamilien (die uns bekannten Quitzow werden nicht unter ihnen genannt) machten sich zum Gegenstande besonderen Schreckens und gegen sie flehten die Kaufleute, ehe sie sich mit ihren Waren auf die Reise begaben, den Schutz des Himmels an: Vor Kckeritzc, Lderitze, Vor Krachte und vor Jtzenplitze Bewahr' uns lieber Herre Gott." Die Ritter irrten sich in dem jungen Kurfrsten; rasch und entschieden griff er ein. Ein Herr von Lindenberg beraubte einen Kaufmann in der Nhe von Berlin; der Kurfürst lie ihn ergreifen und noch an demselben Tage hinrichten. Der in Wut gesetzte Adel sah es auf sein Leben ab; ein Herr von Otterstdt, der am Hofe lebte, schrieb an die Thre seines Schlaf-gemaches : Joachimke, Joachimke, Hde dy fangen wir dy, so hngen wir dy". Aber auch diese Drohung schreckte ihn nicht. *) Die Hochschule hat bestanden bis 1811, wo sie mit der Hochschule in Breslau vereinigt wurde.
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