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1. Theil 3 - S. 146

1834 - Königsberg : Bornträger
146 Asien. haben daher die eigenthümlichen Züge, die wir schon oben be- merkt haben. ^ Ihre Größe ist mittelmäßig, ihre Hände und Füße sind verhältnißmäßig sehr klein, und namentlich gehört es bei den Weibern unerläßlich zur Schönheit, ganz kleine Füßchen zu haben; daher werden ihnen von Kindheit an die Füße in eiserne Schuhe eingepfercht. Die Hautfarbe ist braungelb, die Augen sind klein, schmal und schiefliegend, und geben ihnen da- her tili blinzelndes Ansehen; das Gesicht ist breit mit vorstehen- den Backenknochen, die Nase geplätscht und mit weit aufgesperr- ten Nasenlöchern, die Ohren breit, die Haare'schwarz und schlicht, der Bart unbedeutend. Sehr schön sind daher die Chinesen nicht. Etwas besser sehen die Frauen aus, und trotz ihrem Blinzeln sollen manche recht hübsch sein; nur möchten sie das Schminken unterlassen, das sie schon mit dem siebenten Jahre anfangen. Sie haben die Gewohnheit, immer zu lächeln, und das soll ihnen nicht übe! lassen. Die Chinesen halten unveränderlich an ihren alten Gewohnheiten, und daher sind ihre Kleidungen wie ihre Sitten so, wie sie schon vor Jahrtausenden waren. Moden giebt es in China nicht. Ist das zu loben oder zu ta- deln ? — Die Kopfhaare sind geschoren bis auf einen Büschel, der auf dem Scheitel stehen bleibt, und in einer Flechte herab- hängt. Sie tragen mehrere weite Kleider mit weiten Aermeln und Westen über einander; das Unterkleid ist mit einem Gürtel befestigt, an welchem Scheiden hangen für das Messer und die Eßstäbchen, deren sie sich statt der Gabeln bedienen, zu- weilen auch eine Uhr oder ein Schnupftabacksbeutel. Die Beine sind bekleidet mit leinenen, und darüber mit weißseidenen Weinkleidern; im Winter tragen sie atlassene, mit Pelz gefüt- terte Pantalons. Ihr Hemde ist zwar auch von Seide; aber sie wechseln es selten, und tragen es gewöhnlich, bis es in Stücke zerfällt. Auf dem Kopfe haben sie einen trichterförmigen Hut, auf dessen Spitze die Beamten ein Kügelchen von Achat oder andern Steinen tragen; die Farbe dieses Kügelchens bezeichnet den Rang des Beamten. Die Strümpfe sind von Seide oder Nanking, und darüber haben sie Stiefeln von Atlas oder ge- blümtem Kattun mit Sohlen von Pappe oder Leder; auf Reisen sind auch die Stiefeln von Leder, und vorn sind sie aufwärts gekrümmt. Jeder Chinese hat einen Fächer. Gemeine und arme Leute haben natürlich Kleider von schlechteren Stoffen. Schnupftücher haben die Chinesen nicht, sondern reinigen che Nasen mit Papier. Von Reinlichkeit haben sie andere Begriffe wie wir; Ungeziefer zu haben, wird z. B. für keine Schande gehalten, und ist etwas gewöhnliches. Die Frauen haben eine fast eben solche Kleidung wie die Männer; nur unterscheiden sie sich durch den Kopfputz^ Junge Mädchen haben lange, fliegende
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