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1. Theil 3 - S. 149

1834 - Königsberg : Bornträger
China. 149 ftonarien, die aus den Jesuiten waren, zu viel herausgenommen haben mögen. Unter den Beschäftigungen steht in China der Feldbau oben an. Um ihn in hohen Ehren zu erhalten, wird jährlich ein Fest gefeiert, bei welchem der Kaiser mit hocheigenen Handen ein Stück Feld umpflügt; dasselbe thun dann auch die Prinzen und höchsten Beamten. Wirklich wird der Ackerbau hier mit großem Fleiße getrieben, und jedes Stückchen Land sorgfältig angebaut. Ebenso fleißig sind die Chinesen als Gärtner. Sie bauen nicht nur unsere und andere Küchengewächse an, sondern ihre Gärten sind auch mit den prachtvollsten Blumen und Stau- den angefüllt (namentlich stammt der Aster aus China her). Da die Chinesen sehr betriebsame Leute sind, so haben sie von je her auch gute Fabriken gehabt, und sie übertreffen da- rin alle andere Asiaten. Es ist ja bekannt, daß China das Va- terland des Nanking, des Porzellans und der Tusche ist. Auch machten sie schon lange vor uns Papier; doch wird es bei ihnen nicht aus Leinewand, sondern aus Baumwolle oder aus den Fasern des Bambusrohrs gemacht. Das Schieß- pulver haben sie schon lange vor Berthold Schwarz *) gekannt. Nur fehlt es den Chinesen an gutem Geschmack. Sie treiben nicht nur im Innern ihres Landes auf Flüssen und Kanälen einen lebhaften Verkehr, sondern fahren auch mit ihren Schiffen (Funken) auf dem chinesischen und Sundameere herum. Aber weiter kommen sie nicht; denn von der Schifffahrt verstehen sie nicht viel; ihre Junten sind schwerfällig und haben Segel von Bambusmatten, die sie fächerartig zusammenlegen. Desto mehr verkaufen sie an die nach China kommenden Europäer, meist Englän- der. Aber nur ein einziger Hafen, der von Kanton, ist den Europäern zu besucben erlaubt, und hier müssen sich diese den größten Plackereien unterwerfen; denn die Chinesen meinen, daß sie uns eine große Gnade erweisen, wenn sie uns ihre Waaren ablassen; sie könnten wohl ohne uns, wir aber ohne sie nicht lebend Auch die Nordamerikanec treiben starken Handel mit China. Daß zwischen Rußland und C'hina ein starker Karava- nenhandel durch die Mongolei getrieben werde, haben wir schon oben gesagt, und manches Schock Leinewand, manches Stück Tuch, das in Schlesien gewebt wird, geht auf diesem Wege zu den Chinesen. Große wissenschaftliche Bildung haben sie nicht; denn sie halten sich für viel zu klug, um von uns etwas lernen zu wollen, und bleiben fest auf der Stufe stehen, auf der sie schon vor tausend und mehr Jahren standen. Ihre Baumeister *’ mein Lehrbuch der Weltgeschichte für Töchterschulen, 4te Ausg.,
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