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1. Theil 3 - S. 178

1834 - Königsberg : Bornträger
178 Asien. Häuser sind meist im portugiesischen Geschmacke gebaut, mit höl; zernen Vorhallen tverandah's), die auf hölzernen Pfeilern ruhen. Als Handelsstadt ist Bombay sehr wichtig; denn sie ist die Nieder; läge der ostindischen, persischen und arabischen Waaren, und die Hauptniederlage alles Pfeffers. Nur durch einen schmalen Meeres; arm sind von Bombay getrennt die kleinen Inseln Salsette und Elephaute. Auf Elephante findet man in den Felsen gehauen einen großen Tempel nebst vielen Nebenge- machern Der Haupttempcl ist 120 Fuß lang und breit; seine Decke ruht auf hohen Säulen, die aus dem Felsen gehauen sind. Ebenso die Nebenkammern. Die Wände sind mit Reliefs bedeckt, die zum Theil so erhaben gearbeitet sind, daß die Figureu fast ganz hervortreten, und nur mit dem Rücken am Felsen hangen, ein Beweis, daß sie so alt wie der Tempel selbst sind. Diese Abbildungen sind aus der indischen Mythologie genommen, und stellen hauptsächlich die drei Gottheiten: Brahma, Wiscknu und Schiwa nebst vielen Untergöttern in verschiedenen- Verhältnissen dar. Alles ist so sorgfältig ausgearbeitet, Kopfschmuck, Hals- und Ohrringe, Gürtel, u. s. w., daß eine geraume Zeit dazu gehört haben muß, Alles dies zu vollenden. Diese Bildwerke müssen uralt sein; denn obgleich die Steinart, ein Thonporphyr, zu den allerhärtesten gehört, so sind doch manche Vorstellungen an den Wänden schon so verwittert, daß man sie noch kaum er- kennen kann. Wie viele Jahrhundert müssen an diesen Höhlen- tempeln vorübergegangen sein, ehe sie die Härte des Steins so zernagt haben *)! Auf Salsette befindet sich ein hoher Berg, der ganz aus- gehöhlt ist. Der eine darin befindliche Tempel hat 34 Säulen, von denen mehr als die Hälfte mit Elephanten geziett sind. Zwei andere Tempel geben ihm an Größe wenig nach. Sie ha- den mehrere Stockwerke über einander, und unzählige Grotten sind um sie herum. Hier sieht man eine Menge Treppen, Teiche, freie Plätze und dies Alles in den harten Felsen gehauen. Auch hier sind die Wände mit ähnlichen Bildwerken bedeckt, die auch . zum Theil schon verwittert sind. Aber merkwürdig ist, daß man auch hier Inschriften in einer durchaus unbekannten Sprache entdeckt hat. Die ungeheure Menge von Grotten unter, neben und über einander beweist, welche große Bevölkerung sonst in diesen Felsen hauste, wo jetzt kein menschlicher Fußtritt mehr ge- hört wird, als etwa der eines Reisenden. Die einst so belebten Grotten sind jetzt die Schlupfwinkel von Tigern, und der Sitz von Seuchen, Oede und Verwüstung geworden **). *) S. mein Lehrbuch der Weltgeschichte für Töchterschulen, 4te Ausg-, Th. I., S. 6. **) S- Ebend.
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