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1. Theil 3 - S. 182

1834 - Königsberg : Bornträger
182 Asien. die Aufsicht eines englischen Residenten gefallen lassen. Die Stadt ist weitläuftig, aber schmutzig und schlecht gebaut. 4. Das Königreich Golkonda liegt zwischen den Flüssen Godawery und Kiftnah, also in Dekan, in der Mitte des Lan- des. Der Fürst des Landes hat den Titel Nizam. Golkonda war sonst wegen seiner vielen Diamanten berühmt, die jetzt nicht mehr so häufig vorkommen. Die Hauptstadt und Resi- denz ist die große Stadt Hyderabad (Heidrabaln, in einer öden, wüsten Gegend, auf gut indisch recht eng und krumm gebaut. Der Nizam residirt in einem großen, prächtigen Pallaste, und macht großen Aufwand. Besonders sind hier die Diamantenschleifereien, die aber sonst noch wichtiger waren. Nicht weit davon liegt die Stadt Golkonda auf und an einem steilen Felsen. Wegen der Festig- keit des Ortes hak der Nizam hier die Niederlage seiner Schatze, besonders seiner Diamanten. — Im Gebiete des Nizam liegt auch das Dorf Eli ore, in der Nähe des Godawery, berühmt wegen seiner merkwürdigen Höhlen, Ueberreste aus dem frühesten Alterthume. Man denke sich ein Felsengebirge in der Gestalt eines Hufeisens, dessen beide Enden eine halbe Meile von einander liegen. In die- sem Gebirge sind Grotten an Grotten, oft in 2—3 Stockwerken über einander. Manche stehen durch innere Gänge mit einander in Verbindung, andere sind durch Zwischenräume getrennt. Der größte dieser Felsenkempel ist so groß, daß mehrere unsrer Haupt- kirchen darin Platz fanden. Alles, was die Baukunst Großes, Prächtiges und Zierliches über der Erde hervorzubringen im Stande ist, sieht man hier unter der Erde: Vorhöfe, Treppen, Brücken, Capellen, Säulen und Säulengänge, Obelisken, Thier- und Menschenkolosse, und fast an allen Wanden erhabene Bildwerke (Reliefs), welche indische Götzen und deren Geschichte darstellen. In der Mitte der Grotte steht ein zweiter kleinerer Tempel, der in einem ganzen Felsenstücke, das man stehen ließ, ausgehauen ist. Ein Reisender versichert: sein wundervoller Bau, die Abwechselung, der Reichthum und die Sorgfalt in den Verzierungen übertreffe alle Beschreibung. In einer andern Grotte sieht man wieder einen Tempel, in welchem der Gott Indra und seine Frau Jndrani sitzen, er auf einem liegenden Elephanten, sie auf einem Löwen, alle in übernatürlicher Größe. Es scheint, als wenn alle indischen Götter hier ihre Tempel hatten. In noch einer andern Grotte sst eine Götterschlacht vorgestellt; die Heere bestehen meist aus Fußgängern; einige reiten auf Elephanten, andere sitzen ans Wagen; aber eigentliche Reiter sieht man nicht. Die Hauptmassen sind Bogen, Andere ha- den auch Keulen und Schwerter Nach der Erzählung der heuti- gen Braminen sollen diese Grotten fast sooo Jahre alt sein. Aber neue Untersuchungen lehren, daß das Alter derselben nicht genau bestimmt werden kann, daß nicht die Negierungszeit Eines Fürsten hinreichte, Werke von solcher Kunst auszuführen, und daß die Grot- ten von. Elephanre und Salsette noch viel alter sein müssen als die \ * w
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