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1. Theil 3 - S. 212

1834 - Königsberg : Bornträger
212 Asien. Im Innern der Berge und Wälder wohnen schwarze Pa- pua's, wild wie überall, stets bewaffnet und Menschenfresser. An den Küsten sind Malaien, die Herren der Insel. Außer ihnen findet man Chinesen, schwarze Portugiesen und Nieder- länder. Hören wir einen Reisenden, der vor fast 30 Jahren hinkam. Seine Beschreibung der Natur und der Einwohner paß«- größtenteils auch auf die andern Inseln dieses Archipels, und giebt also eine deutlichere Ansicht dieser entfernten Gegen- genden: „Als ich ans Land ging, fand ich zahlreiche Haufen von Malaien am Ufer beschäftigt, die verschiedenen Thiere zu sammeln, welche die Meere zurückgelassen hatten. Nie hatten meine Augen eine solche Fruchtbarkeit gesehen: Fische, Weich- thiere, Schalthiere, alles schien um die Wette auf diesen Ufern hervorzuwimmeln; aber nichts glich dem reichen und sonderbaren Schauspiele, welches die festen Thierpflanzen, gewöhnlich Madre- poren genannt, darstellten. Das ganze Gestade war von ihnen gebildet; alle Felsen, auf welchen man damals trocknen Fußes ging, waren belebt, beseelt, und erschienen unter so vielen seltsa- men und sonderbaren Gestalten, mit so mannigfaltigen und so reichen Farben, daß die Augen davon gleichsam verblendet wurden. Ich ging mit mehreren meiner Gefährten aus, um in den Ge- genden von Cupang umherzustreifen. Bald fanden wir uns ei- ner reizenden Wohnung gegenüber. Sie lag mitten in einer schönen Pflanzung von Kokosbaumen; ein Bach von kühlem Wasser floß mit sanftem Murmeln unter ihrem Schatten hin, und das Haus, mit einem einfachen, aber zierlichen Säulcngange umgeben, stand da wie ein kleiner Tempel des Alterthums, am Ende einer langen Allee von Pisang-, Pomeranzen-, Granaten- und andern wohlriechenden Bäumen. Bezaubert von dem An- blick dieser Wohnung, wollten wir eben durch eine große Thüre, die gerade offen stand, hineingehen, als ein Malaie, mit einer langen Lanze bewaffnet, diese Thüre besetzte, und uns den Ein- gang verwehrte. Sein Aussehen war drohend, seine Haltung verachtend und stolz. Während wir suchten, ihm zu erkennen zu geben, daß wir die schöne Palmenpflanzung zu besuchen wünsch- ten, die wir vor uns hatten, kam ein zweiter mit einem Wurf- spieße bewaffneter Sklave herzugelaufen, und deutete uns den Befehl, weiter zu gehen, noch trotziger an. Wir entfernten uns, und gingen tiefer ins Land hinein. Bald ermüdet, sahen wir uns nach einem Ruheplatz um. Ein malaiisches Haus bot sich uns dar. Wir wurden darin mit offener Herzlichkeit empfangen. „Setzet euch! setzet euch, gute Männer von Frankreich! waren die ersten Worte des Mannes, welcher der Herr des Hauses zu seyn schien. Wir baten um frische Kokosnüsse. Ein jun- ger Mensch kletterte sogleich mit unbegreiflicher Behendigkeit
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