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1. Theil 1 - S. 304

1829 - Königsberg : Bornträger
304 Das Königreich der Niederlande. lim bürg er Käse. Sie haben den Namen von einem Städt- chen Limburg, das nach der deutschen Gränze zu liegt. Ueberhaupt ist der ganze Strich an der deutschen Grän- ze, östlich von Lüttich, recht merkwürdig. Denn zuvörderst liegt hier der berühmte Badeort Spaa, ein kleiner, aber gar freundlicher und nett gebauter Ort, in welchem und in dessen nächster Umgegend eine unzählige Menge Mineralquellen aus der Erde sprudelt. Die Natur giebt hier ihre Gaben so reichhaltig, daß die Menschen, so viele Flaschen auch verschickt werden, und so viel auch die Badegäste an den Quellen trinken, doch nicht alles verbrauchen können. Ferner wer- den in dieser Gegend, besonders in und um Verviers, ungemein viele und schöne Tuche verarbeitet. Dies ist die Gegend, aus der die berühmten niederländischen Tuche kommen, die man den inländischen, vielleicht nur, weil sie aus der Fremde kommen, oft vorzuziehen pflegt Wir erinnern hier an das, was wir oben bei Beschreibung der preußischen Pro- vinz Niederrhein von den dort an der niederländischen Gränze, besonders in Montjoie, blühenden Tuchmanufaeturen gesagt ha- den. Verviers und Montjoie sind nahe bei einander. So finden wir also auf beiden Seiten dieser Gränze denselben Zweig der Im dustrie. — Dasselbe ist mit einem andern Gewerbszweig der Fall. Wir sahen eben, daß in der preußischen Provinz Niederrhein, in Malmedy, ausgezeichnete Ledergerbereien waren. Ebenso werden disseits in der sonst kleinen Stadt Stablo ungemein viele Häute zu Sohlenleder verarr beitet. Beide, Malmedy und Stablo, liegen einander ganz nahe; fast nur die Gränze läuft zwischen ihnen hin. Das Leder wird unter dem Namen des mastrichrer Sohlenleders verkauft, und wegen seiner Haltbarkeit ungemein geschätzt. Die Güte des Leders soll theils von der sorgfältigen Bearbeitung, theils von der Härte des Wassers eines vorbeifließenden Flüßchens herrühren. Von der deutschen Gränze wenden wir uns nach Westen zurück, um die südlichsten Provinzen zu besuchen. Von Sta- blo gehen wir nach der Maas zurück, und nun diesen Fluß aufwärts. Hier kommen wir nach Namur, einer sehr bedeutenden Festung, in einem schönen Thäte der Maas. So nett auch die Stadt gebaut ist, so hat sie doch etwas Unheimliches, weil man überall, wohin man sieht, Festungswerke erblickt; denn selbst die umherliegenden Berge sind mit Citadellen gekrönt, die über die Stadt hinragen. Nicht weit von Namur liegt das Schlachtfeld von Ligny, wo am l6ten Jun. 1815 die Preußen sich gegen die Franzosen so tapfer schlugen, aber endlich sich zurückziehen mußten, nachdem
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