1. Bd. 3
- S. 409
1820 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Senegambien oder Westnigritien. 409
merklichen Unterschied machen. Zu diesen gehören die Za-
l offen zwischen dem Senegal und Gambia, die schönsten
Neger, ganz dunkel und glanzend schwarz, aber auch stolz
guf diese Schwärze der Haut, die je naher der Linie, destv
weniger dunkel und rein ist, und auf eine sehr alte Her-
kunft; die Manding 0 er zum Theil Muhamedaner, am
Gambia, aber wegen ihres Handels und Colonien am ver-
breitetsten in Mittelafrika; die Su su neger um die Q..
des Gambia bis zu dem Senegal; die Felupes, engl.
Floops, am untern Gambia, Casamansa und St. Domi-
nirus; die Serawullihs, franz. Seracolets, im
Königreich Gallam am Senegal; die Serreres oder
Serai res an den Gränzen des Königreichs Cayor in klei-
nen Republiken, und die P appels an der Südseite des
Dominicas und auf den Bissaoinseln; zu jenen die Fulier
am Senegal, Niger (Gülbi d.i.'Meer) und nordöstlich bis ge-
gen Fezzan, keine wahren Neger, da sie Seidenhaare und eine
röthere Farbe haben. Haupt sprach en sind : die jalofsche,
mandingoische, serawullische, susuische, arabische, portugiesi--
sche in sehr abweichenden Dialekten k. Die Neger sind
meistens Fetischanbeter; nur die Fulaher (Fulier) , Mandin-
goer und Zaloffen haben eine aus Muhamedanismus und
Fetischverehrung gemischte Religion, in der die Grigris oder
Amúlete sich allgemeines Vertrauen erworben haben. Dir
Mohren nomadisiren und sind meistens Muhamedaner (Busch-
rihns), jedoch oft ohne Moscheen und Festtage. Die muha-
medanischen Priester heißen hier M ara buts, und bilden
eine besondere Klasse der maurischen Nation; sie sind Aus-
leger des Koran, Priester, Aerzte, Kaufleute, und hin und.
wieder Regenten. Zn einigen Ländern bestehen, die E. in
Sklaven. Einige Völker treiben etwas Ackerbau, Fischerei
und Viehzucht; andre sind Kaufleute; Unter den Zaloffen
und Mandingos, den geschicktesten Negern, verfertigen meh-
rere grobe Zeuge und Matten, Leder-, Töpfer- und Eisest-
arbeiten. Die Su su machen viele baumwollne Zeuge, selbst
für benachbarte Völker, schmieden Eisen zu Werkzeugen des
Ackerbaues/, und bauen Schiffe bis 15 Tonnen groß; sie
leben in Dörfern von 560 — 2000 E., und sind stolz auf
ihre Freiheit. Zeder Ort, hat ein Oberhaupt von großem
Ansehn, Munkge oder Taikangji, das mit dem Rathe dev
Aeltern herrscht, bisweilen gewählt wird, in vielen Fällen,
aber durch Reichthum dazu gelangt. An dem hiesigen H a n-
del nehmen Engländer, Franzosen, Niederländer, Dänen
und Nordamerikaner Antheil. Die Ausfuhr besteht in