1867 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Flathe, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ebnen von Mexico und der Anden übertroffen. Kettenförmiger Bau ist da-
gegen Charakter der neuen Welt.
Asien hat Tiefland: c. 347000 cm, Hochland: 447000
Europa - - 120000 63000
Afrika - - 44000 500000
Nordamerika - 161000 - 290000
Südamerika - 200000 122000
Australien - - 31000 - 130000
Es enthalt demnach Afrikaverhältnißmäßig mehr Hochland als jeder andere Erdtheil.
In Bezug auf das Streichen der Gebirgszüge lassen sich^2 Haupt-
richtungen verfolgen, die eine dem Äquator nahezu parallel, welche durch
Asien und Europa hindurchzieht, und eine in der Richtung der Meridiane,
welche die neue Welt charakterisirt. Jene ist aber zwischen Cap Finisterre und
der asiat. Ostküste mehrfach und tief eingesattelt und unterbrochen, diese nur
durch die Einsenkungen in Centralamerika in 2 große in sich zusammenhängende
Hälften getrennt. In Asien und Europa findet sich die Normalrichtung 0 — W
selbst bei den Nebenketten wieder und nur der Ural und die meisten Gebirge der
Glieder machen eine Ausnahme davon, und in Amerika streichen auch die
Nebengebirge von N nach 8. Dieselbe Richtung herrscht in Australien vor,
während in Afrika vielleicht beide gleichmäßig vertreten sind.
b. Oberflächenbeschaffenheit.
§. 98. Wüsten, Steppen, Kulturebenen.
Die Ebenen bieten eine große Einförmigkeit ihrer Naturverhältnisse dar,
wo sie aber auch Vorkommen, tragen sie einen eigenthümlichen Charakter, welcher
durch die Beschaffenheit ihres Bodens bestimmt wird; nach dieser sowie nach
ihrer Flora und Fauna, nach ihrer Bebauung und Bewohnung theilt man sie in
1) Wüsten; dieselben bestehen aus Sand oder Gerölle (Quarz), aus
steinhartem Lehm oder auch aus der nackten Felsplatte, sind bald ganz eben,
bald von Schluchten und niedrigen Kalksteinbänken durchzogen und häufig salz-
haltig, enthalten wenig Pflanzen und Thiere und keine seßhaften Bewohner;
bei vielen Wüsten, z. B. bei der Sahara ist ein Vorrücken des Sandes war-
nehmbar; Sandstürme; Gluthwinde; Luftspiegelung; das Kamel, das Schiff
der Wüste; Oasen, die Inseln des Sandmeeres. — Durch die alte Welt zieht
sich ein großer Wüstengürtel vom Westende der Sahara bis zum Ostende
der Gobi durch Afrika, Iran, Turkestan und die Mongolei über eine Strecke
von 132 Längengraden. Amerikas Wüsten sind meist Gebirgsländer, auch
Australien hat Wüsten, nur Europa keine;
2) Steppen, weit ausgedehnte, meist wasserarme Ebenen ohne irgend
welche bedeutende Erhebungen, bald unfruchtbar, bald anbaufähig, dadurch
charakterisirt, daß ihnen der Baumwnchs gänzlich mangelt und daß sie nur mit
Sträuchern, Gräsern und andern kleinen, unvollkommnen Gewächsen, jedoch
stets von einem einzigen alles verdrängenden Pflanzenwuchs bedeckt sind. In
der heißen Zone entwickeln sie während der Regenzeit ein üppiges Grün,
nehmen dagegen in der trocknen das Aussehen einer Wüste an, indem die Hitze
den Boden in feinen Staub oder in harten, gebrannten Lehm verwandelt. In
den Steppen leben viele Thiere verschiedner Art, von denen in der heißen