Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrstufe 3 - S. 62

1867 - Leipzig : Teubner
62 temperatur Theil; bei etwa 80' Tiefe gelangt man zu einer Schicht, wo die Temperatur des Bodens keinerlei Schwankungen mehr unterworfen ist: der constanten 26ärmeschicht; bei noch tieferm Eindringen nimmt sie jedoch regelmäßig zu, im Mittel für je 100' um l" 6. Diese Warnehmungen be- rechtigen zu der Annahme, daß sich auch jetzt noch das Erdinnre in einem gluth- flüssigen Zustande befindet. Nähme die Wärme nach dem Innern der Erde gleichmäßig zu, so würde bei etwa 574 M. Tiefe die Hitze zu finden sein, bei der Lava schmilzt, bei 10 M. die, wo alle Gesteine schmelzen, doch ist wahr- scheinlich die Dicke der Erstarrungskruste beträchtlicher, da vermuthlich die Wärme nicht gleichmäßig zunimmt und der Druck die Schmelzbarkeit ver- mindert. — Die Eigenwärme der Erde ist an ihrer Oberfläche nicht mehr merklich. Wirkungen des heißflufstgen Erdinnern auf die feste Erdkruste. 8. 103. 1) Vulkane. Vulkane find Kegelberge, an deren Spitze ein trichterförmiger Schlund, der Krater mündet, welcher durch einen fchlotähnlichen Kanal mit dem heiß- flüssigen Erdinnern in Verbindung steht und zeitweise verschiedne vulkanische Produkte auswirft. Höhe und Steilheit des Kegels sowie Weite und Tiefe des Kraters sind bei den einzelnen höchst verschieden. Meist besteht der obere Theil, der Auswursskegel, ans den Produkten des Vulkans selbst, während der untere, der Erhebungskegel, durch Hebung der früher vorhandnen Ge- steinsmassen gebildet ist; beim Ätna z. B. ist dieser, der Hauptberg, 9100', jener nur 1100' h. Für gewöhnlich befinden sich die Vulkane im Zustande der Ruhe, in dem sie nur Dämpfe, Gase und Rauchwolken aushauchen, der Kraterschlund aber durch erstarrte Lava geschlossen ist so, daß man ihn betreten kann. Naht ein Ausbruch, so steigt die Lava in dem Schlote aufwärts, bis sich der Kraterschlund öffnet und die darin angehäuften Schlacken sammt der Lava in einer Feuer- und Rauchsäule emporschleudert, die oft mehre 100' Höhe erreicht und sich am obern Ende pinienförmig ausbreitet, während große Massen von Schlacken (Bimstein) und Aschentheilchen vom Winde, mitunter selbst über 100 M. weit fortgetragen, im Umkreis als Aschenregen niederfallen. Die über den Kraterrand ausfließende Lava ergießt sich als glühender Strom den Abhang des Berges hinab; allmählich erkaltend umgibt er sich rings mit einer Schlackenkruste und erstarrt endlich zu Stein, jedoch in Folge der geringen Wärmeleitung jener Kruste äußerst langsam: die 1759 ausgebrochne Lava des Jorullo war nach 21 Jahren im Innern noch glühend und noch 1846 entstiegen ihr Dampfsäulen. Nach der jetzt allgemeinen Annahme stammt die Lava aus dem feurigflüssigen Erdinnern; wird dieselbe durch irgend welche Ursachen in die Höhe gepreßt und kommt sie dabei mit dem durch die Spalten der Erdrinde eindringenden Wasser in Berührung, so entwickeln sich Dämpfe von solcher Spannung, daß sie einen gewaltsamen Ausbruch erzeugen. Je länger daher die Ruhe, d. h. je stärker die Verstopfung, desto heftiger ist auch der Ausbruch. Die durch den aufsteigenden Dampfstrom sreiwerdende Electricität erzeugt oft das vulkanische Gewitter, dessen wolkenbruchartige Regengüsse sich mit dem Aschenregen zu Schlammströmen mischen, die, was sie erreichen, begraben (z. B.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer