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1. Lehrstufe 3 - S. 116

1867 - Leipzig : Teubner
116 Thiere als in Afrika, auf dem Westabhange der Anden andre als auf dem öst- lichen, das Rothe Meer hat eine von der des Mittelmeers ganz abweichende Thierwelt; — 2) in vertikaler Richtung (Thierregionen). Viele Thiere verändern die Grenzen ihrer Verbreitungsbezirke durch jährliche Wanderungen, die sie unternehmen, um dem Wechsel der Temperatur zu entfliehen und ihrer Nahrung nachzugehn; am meisten thnn dies die Vögel (daher Stand- und Zugvögel), aber auch manche Vierfüßler, z. B. der Lemming; das Renthier wandert im Sommer gegen bl, um den Bremsen zu entgehen, die Affen in Hinter- indien wandern im Sommer bergaufwärts. Einige Thiere haben sich durch Wan- derungen über weite Räume verbreitet, so die Ratte im Mittelalter ans 0 über Europa. Am wenigsten verändern die Amphibien ihren Verbreitungsbezirk. Großen Einfluß hat der Mensch auf die Verbreitung der thiere ausgeübt; einige Thiere^ siiw von selbst der menschlichen Kultur gefolgt, z. B. der Sperling, die Ratte, die L>tubenfliege; die Biene begleitet in Nordamerika das Vordringen des Anbaues. Die Hansthiere hat der Mensch ihres Nutzens wegen verbreitet, so weit sie überhaupt zu leben im Stande sind, dagegen hat er auch viele andre auf engere Grenzen beschränkt oder ganz ausgerottet; mit der Verminderung der Wälder schwindet auch die Zahl ihrer Bewohner; noch in.historischer Zeit untergegangen sind der Dudu auf den Mascarenen seit 1700 und der Riesenvogel Moa (Dinoris) auf Neuseeland. . §. 206. Fauna. Jeder Erdraum Hai feine Fauna, d. h. feine besondere, eigenthnmlich charakterisirte Thierwelt. Insofern jedoch die Thiere weder an den Boden ge- fesselt sind noch so massenhaft Vorkommen wie die Pflanzen, so trägt die Fauna zur Physiognomie einer Gegend in geringerem Grade bei als die Flora. §. 207. Charakteristik der Thierwelt nach den Zonen. 1) Im Allgemeinen nimmt die Fülle des animalischen Lebens von den Polen nach dem Äquator zu, warum? In der Nähe der Pole gibt es nur wenige pflanzen- fressende, namentlich größere Säugethiere, und ebendeshalb auch nur wenige Naub- thiere, am Äquator eine zahllose Menge von Säugethieren; in noch stärkerem Verhältnisse wächst die Zahl der Vögel, Amphibien und Insekten. Im Oceane dagegen werden die Thiere, wenigstens die Individuen, nach den Polen hin zahl- reicher. 2) Der Formenreichthum und die Manuichfaltigkeit der Thiere wächst gegen den Äquator hin. In Grönland leben, einschließlich der oceanischen, 32 Arten Säugethiere, in Schweden 52, in Dänemark 57; in Grönland 52 Arten Vögel, in Dänemark 131. Nach Berghaus verhält sich die Zahl der bekannten eigenthümlichen Säugethierarten Europas zu der Afrikas wie 1 : 3,2, die Nordasiens zu der Südasiens wie 1 : 2,52. In Nordeuropa, bis au die Nordküste Frankreichs und Deutschlands leben 8, in Mitteleuropa südlich bis an die Pyrenäen, Alpen und Donaumündung 35, in Südeuropa 57 Arten Amphibien. — Im Oceane nehmen die vollkommneren Thiere nach den Polen hin zu. 3) Die Größe der Landthiere nimmt nach dem Äquator hin zu, in der heißen Zone leben demnach die größten Individuen aller Klassen. 4) In gleichem Verhältnisse wachsen die Stärke, Wildheit und Gefährlichkeit, und 5) die Schönheit der Farben und die Lebhaftigkeit des Glanzes auf der Körper- bedeckuug der Thiere: je weiter vom Äquator, desto mehr verliert sich namentlich bei den Insekten die Pracht und Manuichfaltigkeit der Farben. 6) Die Körperbedeckung der Thiere modisicirt sich nach den Zonen; die Säuge- thiere der kalten Zone tragen Pelz, in der heißen Zone sind manche (Nashorn, Elefant) fast unbehaart, die Wolle des Schafes verwandelt sich innerhalb der Wendekr. in Haare, ebenso trägt der Fuchs, der in warmen Ländern nur haarig ist, in kalten Pelz. Auch die Vögel haben in kalten Gegenden ein wärmeres Gefieder, z. B. die Eidergans.
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