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1. Lehrstufe 3 - S. 237

1867 - Leipzig : Teubner
237 Flachsbau im N), vortreffliches Obst wird gezogen, Äpfel und Birnen im N (zu Cid er und Poire), Pflaumen im W, Kirschen am Jura (Kirschwaffer), Kastanien in der Mitte. Die Viehzucht befriedigt den einheimischen Bedarf nicht. Der wichtigste Zweig der Bodenkultur ist der Weinbau, besonders an der Gironde (Medoc, Bordeaux) in Burgund und der Champagne. Trüffeln (in Perigord) und Champignons; im 8 werden Oliven (Provenceröl) und Südfrüchte gezogen, auch ist hier der Seidenbau und die Blumenzucht zu Par- fümerien bemerkenswerth. Fischerei; Sardinenfang am Biscayschen B., künst- liche Austernzucht. Der wenig bedeutende Bergbau liefert Eisen, im N und an der Loire Steinkohlen. Die Industrie Frankreichs zeichnet sich durch Eleganz und Geschmack aus und liefert daher vorzügliche Luxusartikel, die Baumwollenmanufaetur steht in den nördl. Provinzen und im Elsaß, die Seidenfabrikation im 80 in hoher Blüthe. Den Handel begünstigt die Lage zw. Ocean und Mittelmeer außerordentlich, doch ist er letzterem mehr zugewandt als jenem. Den Bin- nenhandel fördern die vielen weithin schiffbaren und durch Kanäle leicht zu verbindenden Flüsse (6. äu Midi v. Mittelmeer bis Toulouse 32 M. lang 1681 vollendet; dn Centre v. Saone zur Loire; v. Burgund, der Elsaß-K. u. a.), sowie das v. Paris ausstrahlende Eisenbahnnetz. Decimalsystem in Münze (Franc), Maß (Métre) und Gewicht (Gramme). Was die geistige Kultur betrifft, so sind die höhern Stände zwar fein gebildet, echt wissenschaftlicher Sinn jedoch ist seltner als in Deutschland. Glänzende Literatur, das Institut de France; viele Universitäten aber ohne die eigenthümlichen Einrichtungen der deutschen. Der Unterricht in den Pri- mär- chnd Secundärschulen ist überall streng geregelt, ausgezeichnet ist die Ecole Polytechnique in Paris. Für den Volksunterricht war bisher keines- wegs hinlänglich gesorgt. Unter den Künsten ist es die dramatische, in der der Franzose sich hervorthut. §. 391. C. Staatseinrichtungen. Frankreich ist gegenwärtig, nachdem es seit 1789 in den verschiedensten Staatsformen Befriedigung seiner Theorien gesucht hat, ein erbliches Kaiser- thum. Nach der Constitution v. 1852 besteht ein Staatsrath, ein Senat und ein gesetzgebender Körper, doch besitzt der Kaiser, unterstützt durch eine streng centralisirte Verwaltung, eine fast unumschränkte Gewalt. Paris ist für Frankreich in weit höherem Maße als dies in andern Staaten der Fall ist, die Hauptstadt, der Mittelpunkt alles politischen und geistigen Lebens. Frankreich ist Dank der musterhaften Organisation seines Heeres die erste Militärmacht Europas, seine Grenzen, zumal gegen N und 0, werden von mehren Reihen starker Festungen geschützt. Seine Seemacht hat seit den Kämpfen des 18. Jahrh. der englischen den Vorrang lassen müssen, auch als Colonialmacht hat es sich gegen England nicht behauptet. — Frankreich wird in 89 Departements, 373 Arrondissements und 2938 Kantons getheilt. 8. 392. D. Topographie. Bis 1790 bestand Frankreich aus folgenden 36 Provinzen, den Lehen, die allmählich mit der Krone vereinigt worden waren:
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