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1. Lehrstufe 3 - S. 266

1867 - Leipzig : Teubner
266 Die unermeßliche Thierfülle im Innern Südafrikas ist vom Menschen kaum noch berührt, -in den kultivirtesteu Gegenden sind die größten und gefährlichsten Thiere ganz oder größtentheils vertilgt, z. B. Elefant und Löwe im Eapland, Flußpferd und Krokodil in Ägypten. Landplagen sind die Termiten und Heuschrecken. — Den Inseln fehlen die großen Vierfüßler. Zweites Kapitel. Politische Geographie Afrikas. I. Allgemeine Völker- und Staatenkunde Afrikas. §. 438. Anzahl der Bewohner. Die Einwohnerzahl Afrikas wird auf 270 Mill. geschätzt oder 496 auf 1 (Um., doch haben einzelne Gegenden, besonders die an schiffbaren Strömen (am untern Nil, Niger), an Landseen und an der Küste eine dichtere Be- völkerung. §. 439. Menschen- und Völkerstämme. In Afrika leben 4 Menschenstämme, doch gehen bei vielen Völkerschaften die unterscheidenden Merkmale so in einander über, daß ihre Classification schwierig und schwankend ist. I. Die Neger oder Afrikaner mit 3 Völkergruppen: 1) Die eigentlichen Neger im Sudan und Obergui'nea, die Bund «Völker in Niederguinea. Im Sudan und an der Ostküste hat sich aus der Mischung der Neger mit Semiten ein eigener Typus entwickelt, zu dem z. B. die Tibbus und die Haussa gehören; 2) die Hottentotten, deren Sprache eine noch unerklärte Verwandtschaft mit dem Koptischen besitzt, zerfallen a) in die häßlichen aber gutmüthigen eigentlichen Hottentotten oder Koraua am Gariep, b) die nördlicheren Namaqna und o) die thierisch in Wäldern lebenden Buschmänner; 3) zu den Käfern gehören: die Amakosa, Amatembu, Amaponda, Bet- schuana, Makuana im 8, die Sawahili im 0, und im No die Somali und die bis nach Habessinien eingedrunzeneu Galla. Am Südrande der Sahara sind die Neger stellenweis durch die Berbern zurück- gedrängt, am Cap durch die Europäer, im Xo durch die Araber. Ii. Kaukasier sind 1) die Nordafrikanischen Urvölker: a) die Kopten Nachkommen der alten Ägypter (Fellahs), b) die Nubier, c) die Berbern, zu denen die Schillucks in Marokko, die Kabylen im Atlas und die mit fremden Ele- menten gemischten Tuareas in der Wüste gehören. — Die Guancheu auf den Cana- ren sind seit Ende des 15. Jahrh. ausgerottet; 2) Semiten: a) Araber (Beduinen), die theils über Suez, theils über die Str. Bab-el-Mandeb eingedrungeu sind; b) Mauren, ein Mischvolk in den Städten der Berberei, vielleicht Nachkommen von Phöniziern, Juden und den aus Spanien vertriebenen Arabern; o) Juden in den nördl. Küstenstädtcn, besonders Marokkos, überall gedrückt und verachtet, und die Felaschahs in Habessinien; 3) Jndoeuropäer, an den Mittelmcerküstcu Franken genannt; Europäer in den Colonien. Die Boers (—Bauern, Afrikanders) in den südl. Freistaaten sind Holländ. Abkunft; die Griquas an der Mündung des Vaal sind Mischlinge von Boers und Hottentotten. Iii. Braune und schwarze Malayen auf Madagaskar uitb Iv. von den Mongolen: die Osmanen in Nordafrika. §. 440. Zur Geschichte Afrikas. Nur das den beiden Nachbarcontinenten zugekehrte Nordgestade Afrikas ist im Alterthume bis zu einer wirklichen Kulturentwicklung fortgeschritten.
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