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1. Lehrstufe 3 - S. 281

1867 - Leipzig : Teubner
281 §. 459. Iv. Die klimatische Beschaffenheit Asiens. Asten erstreckt sich durch alle Zonen der nördl. Halbk. sowie durch sämmt- liche Physische Wärmegürtel. Der bei weitem größte Theil gehört der gemäßig- ten Zone an; welche Theile der kalten, welche der heißen? durch welche Punkte laufen die Grenzlinien? — Es liegt zw. dem Wärmeäquator + 29,6", der Pondichery in Vorderindien schneidet, und der Isotherme — 15° (Nordspitze). Vgl. Afrika. Im Allgemeinen ist Asiens Temperatur niedriger als dieeuropas unter glei- cher Breite, da südl. davon keine bedeutenden Landmassen zw. den Wendekr. liegen und die warmen südl. Luftströmungen durch die ungeheure Gebirgsmauer im 8 aufgehalten werden, während das sich nordwärts verflachende Land den Nordwinden offen steht und die ungeheuren Eismassen an der weit ins Eis- meer reichenden Nordküste landeinwärts erkältend wirken. Keine der nördl. Flußmündungen thaut vor Juni auf. Dagegen haben Turan und das Jordan- thal in Folge ihrer tiefen Lage auffallend hohe Temperaturen. Das Klima von ganz Jnnerasien trägt seiner Massenhaftigkeit wegen den Charakter des continentalen in höherem Maße als jeder andere Erdtheil. Die Winter sind dort um vieles kälter, die Sommer wärmer als im Mittel der Breite; im Sommer herrscht in den Thälern des Altai (5()0 n. Br.) eine furchtbare Hitze, die eine tropische Üppigkeit der Vegetation bewirkt, im Win- ter in der Wüste Gobi (40" n. Br.) eine grimmige Kälte; am Amur liegen die Extreme der Temperatur über 60" auseinander. Heiße Tage wechseln in Hochasien mit kalten Nächten (Genes. 31, 40.). Der kälteste Theil ist Ostsibi- rien. Dagegen hat der 8 und 80 oceanisches Klima und in den südl. feuchten Tiefländern herrscht fortwährend große Hitze, die z. B. in Bengalen für Euro- päer nur durch Tatties und Punkas erträglich wird. An der Nordspitze dauert der längste Tag 3% Monate. Jede Tages- stunde tritt an der Behringsstr. fast 15 St. früher ein als an der Westküste Kleinasiens. Fast ganz regenlos sind Arabien, die Syrisch-Arabisch. Wüste, Iran und ein großer Theil Osthochasiens, daher Trockenheit der Atmosphäre dem Innern von Asien eigentümlich ist. Vorderasien hat Winterregen; in Süd- asien ist der Regen von den Monsuns ^abhängig und fällt daher nördl. vom Äquator v. Apr. bis Okt., südl. vom Äquator vom Okt. bis Apr. An den Küsten Malabar und Coromandel sind sich gleichzeitig Regen- und trocknes Wetter immer entgegengesetzt (§. 177). Regenmenge in Goa 236", im Khas- siageb. (im Himalaya) sogar 600"! Auch alle klimatische Regionen hat Asien. Am Südabhange des Himalaya liegt die Schneegrenze niedriger (16200 F.) als am nördl. (17400); warum? Im Gebiete der Monsuns wehen oft die heftigsten Stürme (in China und im Südchines. Meer die Teifuns) und sind Gewitter häufig. Während über Syrien und Arabien, Iran und Turan, Hindostan und das östl. Tafel- land oft Gluthwinde streichen, wüthen in Sibirien Schneestürme, im Altai der Buran, der ganze Wälder niederbricht und Herden und Menschen ver- derblich wird.
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