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1. Europa - S. 246

1830 - Hannover : Hahn
246 Italien. §. 191. und Harlekine, Alles bunt durch einander. Dort kommt eine Kutsche, vielleicht die eines Prinzen; ein Mädchen lenkt die Pferde, die wahre Ungeheuer sind, ein Pavian steht hinten auf, und die Damen in dersel- den haben Assengesichter. Alles lacht und jubelt; man wirft sich mit Blumen, mit Kugeln von Gipsmehl, man scherzt und neckt sich; Nie- mand findet sich beleidigt. Ein Kanonenschuß ertönt und in wenig Au- genblicken ist der Platz leer; das Wettrennen beginnt, und der Jubel des Volks schließt jeden Tag, bis der Aschermittwoch kommt; dann ist alle Freude aus, die Schauspielhäuser sind geschloffen, alle Kirchen ge- öffnet und man sieht und hört nichts als bußfertige Sünder, Gebet und Strafpredigten. Ganz Rom scheint ein großes Vethaus geworden zu fein. — Die Pracht dieser Stadt, ihre Alterthümer und Kunstschatze ziehen viele Tausende von Fremden aller Nationen hierher und vorzüg- lich halten sich hier viele Maler, Kupferstecher und Bildhauer auf, um sich nach den Meisterwerken der hiesigen Sammlungen in ihrer Kunst zu vervollkommnen. Rom hat bedeutende wissenschaftliche Anstalten, eine Universität und zahlreiche Akademien und Schulen. Bemerkenswerth ist die sogenannte Propaganda, eine Anstalt zur Bildung künftiger Missionairs, die hier in mancherlei fremden Sprachen unterrichtet wer- den. Auch eine theologische Schule für Deutsche Katholiken (Colle- gium Germanicum) ist hier. Um Rom sind herrliche Landhäuser, die man hier Villa nennt, z. B. die Villa Borghese, Albani und andere mehr, mit Wäldern, Seen, Thälern und Hügeln, kühlen Schatten- gängen und Springbrunnen, geschmückt mit kostbaren Gemälden und Bildsäulen. Ein großer Theil der Ebene, in welcher Rom liegt, die sogenannte Campagna (Kampanja), bis nach Toskana hin ist eine nur von Hecrden belebte Einöde. In der Nähe liegt Laste! Gandolfo. Im Gebirge ist Tivoli in einer reizenden Gegend am Teverone, der hier einen schönen Wasserfall bildet. §. 191. Die andern bemcrkenswerthen Oerter des Staates sind: Livita veechia (Tschiwita wekkia), 12,000 E-, ein Hafen am Mittel- ländischen Meere, in welchem die pabstliche Flotte liegt, die aber nur aus einigen Ruderschiffcn (Galeeren) besteht. Schrecklich ist das Loos der Verbrecher, welche zur Strafe auf diesen Galeeren sind. Diese Un- glücklichen, die auf den Schissen angeschmiedet sind, nennt man Galee- rensklaven. Sie tragen eine elende Kleidung, erhalten die schlechteste Kost, werden vom Ungeziefer geplagt, sind der Sonnenhitze, dem Re- gen, der nächtlichen Kälte und der feuchten Meerluft ausgesetzt und müssen mühselige Arbeiten verrichten. — Virerbo, nördlich von Rom, 15,000 E. — Terni am Delino, der einen der schönsten Wasserfälle bildet, 7000 E. — Perugia (Perudschia), 17,000 E. Universität. — Foligno (linjo) 16,000 E. — Urbino, 12,000 E. Sitz eines Erzbischo/s, Geburtsort des berühmten Malers Rafael. — pesaro am Meere, 1-1,000 E- — Fano, 15,000 E. Hafen. — Sinigaglia (galja), 65oo
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