1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde
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Die Türkei. §. 239.
Kriege sehr mitgenommen. Sitz eines Erzbischofs. Es find hier 5 Mos,
keen und über 3o elende Griech. Kirchen. Oelbau und Bienenzucht wer,
Len stark getrieben. Von den drei alten Hafen ist nur noch einer für
Schiffe zugänglich. — Theben, 6000 E-, meist Türken. — Livadia,
unweit des Sees Lopolja, »0,000 E. Sitz eines Erzbischofs. In der
Umgegend wird viel Kermes gesammlet. — Talanda, kleiner Ort an der
Meerenge vvn Negrvponte, welche davon den Namen Meerbusen von Talanda
füht. — Salon«, am Fuße des altberühmten Berges Parnassus, 4ooo
E. — Lepaneo, Seestadt und Festung am Meerbusen gl. N. 2000 E.—
Missolunghi, Festung am Meerbusen vvn Patras, -000 E. mehrmals be,
lagert, berühmt besonders durch die heldenmüthige Vertheidigung der
Griechen »826. Nicht weit davon die Stadt Anaroliko auf einer
Insel, 3000 E. —
§. 239. Aum zweiten Deglerbeglik Dosn« gehören zwei Provin-
zen in N. W. des Reichs. ». Serbien, südlich vvn der Donau, zwischen
Bulgarien und Bosnien. Die E- dieses Landes sind ein Slavisches Volk
und theilen sich in eigentliche Serbier oder Raiyen, welche sich alle
zur Griechisch katholischen Religion bekennen. Dies fruchtbare Land,
welches von der Morawa durchströmt wird, in N. ziemlich eben, in S.
aber voll Gebirge ist, genießt erst seit i8i5 Ruhe. Die E. hatten »80»
gegen die Türken, von denen sie hart gedrückt wurden, die Waffen er-
griffen, und kämpften unter ihrem kühnen Anführer, Lzerni Georg,
mit Verzweiflung. Schrecklich wurde das Land verwüstet und unerhörte
Greuel begangen. Endlich ward ein Vertrag mit der Pforte gemacht,
welchem zufolge die Serbier ihre eigene Regierung unter einem Präsi-
denten erhielten, in ihre Festungen Türkische Besatzung einnahmen und
versprachen einen jährlichen Tribut zu zahlen, und in Kricgszeiten »2,000
Mann Hülfstruppen zu stellen. Nach diesem vertrage dürfen nicht ein-
mal Türken in Serbien wohnen, aber eben so wenig Serbier in einer
andern Türkischen Provinz. Der Sitz der Regierung ist in Semendria.
Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad, eine starke Festung an der Sau
und Donau, 30,000 E., welche wichtigen Handel treiben. In den frü,
Heren Türkenkriegen ist sie oftmals belagert und erobert. Seit »729 ist
Belgrad Türkisch. Ein Pascha wohnt hier. — Semendria, an der
Donau, 8000 E., ebenfalls eine Festung. — Da wo die Donau sich
durch das Gebirge zwischen der Wlachei und Serbien einen Weg gebahnt
hat, liegt die Festung Neu Grsowa. Das Felsenthal in der Nähe
beißt das Eiserne Thor. — Bei Novi Basar im Innern sind warme
Bäder. — pristina in S. am Fuße des Gebirges, 10,000 E. Handel
beschwerlichen Gebirgspässen nach Albanien und Makedonia. Bei
Rossowa nicht weit davon ist das durch zwei große Siege der Tür-
ken über die Serbier und Ungarn (i389 und 1448) berühmte Am-
selfeld. 2. Bosnien, zwischen Dalmatien, Kroatien, Slavonien und
Serbien, in N. von der Sau begränzt, welche die Drina., Bosna, den