1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde
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§. 2. Einleitung.
panische Reich ausmachen. Zur bessern Uebersicht theilen wir ganz
Asien in 5 Theile: Nord-Asien, welches Sibirien begreift; Mirrel-
Asien, zu welchem Kaukasien, die Tatarei, Vucharei, die Schinesischen
und Japanischen Reiche gehören und Süd-Asien, welches die Türkischen
Provinzen, Arabien, Persien, Indien und die südlichen Inseln in sich
schließt. — Nordasien ist ein unwirthbares Land mit kalter Luft, fast
das ganze Jahr hindurch mit Schnee und Eis bedeckt, voll hoher Berge
und endloser Moraste, mit kurzen Sommern und langen strengen Win-
tern. Die südliche Gränze macht ein großes Gebirge, der Altai und
das Sajanische Gebirge, in W. ist der Ural die Gränze gegen Europa.
Der westliche Theil enthält in S- ungeheure Steppen, in N- Moräste,
der östliche Theil ist von vielen Gebirgen durchzogen. Auf den südlichen
Gebirgen sind die Quellen mehrcr großer Ströme, des Ob, Ircisch,
der ^lena, des Ienisei, welche in das Eismeer fließen, ferner mehre
Seen, unter denen der Baikal der größte ist. Ackerbau ist nur in S-
und auch dort unbedeutend; dagegen giebt es an den Flüssen und in den
Thalern schöne Viehweiden. Ucbrigens findet man undurchdringliche
Wälder von Nadelholz, Birken und Pappeln, die aber in N. zu bloßen
Sträuchern werden, bis sich auch diese ganz verlieren und nur noch
kümmerliches Moos übrig bleibt; wilde Beeren, eßbare Wurzeln, Zwie-
beln und Schwämme sind in Menge. Von Mineralien findet man Pla-
tina, Gold, Silber, Rupfer, Eisen und Blei, Marmor, Asbest,
Marienglas, Rristall, Alaun, Schwefel und Salz, auch Edelsteine
und Magnet. Reich ist Nord Asien an Pelzthieren aller Art; auch
größere Raubthiere, als Wölfe und Daren, fehlen nicht; von Haus-
thieren giebt es hier Rennthiere und Hunde; nur in S. Pferde,
Schafe und Rindvieh; auch wilde Pferde in den südlichen Steppen,
wilde Schafe (Argali), Gemsen, wild und Elenthiere, am Secufer
sind Robben und Wasservögel, letztere oft in ungeheuren Schaaken, und
See und Flüsse wimmeln zu gewissen Zeiten von Fischen. Die E. fast
alle Mongolischen Stammes, theilen sich in verschiedene Nationen, de-
ren jede ihre Eigenthümlichkeiten in Körperbildung und Lebensart hat,
und leben in der größten Rohheit. Sie sind größtentheils Götzenanbeter.
Einige leben von Rennthieren, von der Jagd und vom Fischfänge,
andere ziehen als Nomaden umher; nur die eingewanderten Europäer
treiben Bergbau, Ackerbau und Handwerke. Bedeutend ist der Handel
mit Pelzwerk. Ganz Nord Asien steht unter der Herrschaft des Russischen
Kaisers. — Mittel Asien kommt meistentheils im Klima dem mittle-
ren und südlichen Europa gleich und hat auch die regelmäßigen vier
Iahrszeiten; das eigentliche Hoch Asien hat jedoch höchst rauhe Luft.
Der Boden ist gebirgig; cs giebt aber auch große Ebenen, theils mit
dürrem Sande bedeckt, theils nur mit spärlichem Pflanzenwuchse und
daher zum Ackerbau unpassend; viele Gegenden sind höchst fruchtbar.
Die Hauptgebirgc sind in N. der Altai, in S. der Mnsrag und Him-
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