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1. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 71

1830 - Hannover : Hahn
7i §. sz. Das Türkische Reich. Mesopotamien. nen Flüsse, die man jedoch selten findet, grüne Plätze, an denen die Karawanen gewöhnlich auszuruhen und sich mit frischen Wasser zu ver, sorgen pflegen. Sind solche Quellen oder Bache, wie es in der trocke, nen Iahrszcit nicht selten zu geschehen pflegt, durch die große Hitze aus, getrocknet, oder vom Sande verschüttet, so steht der Karawane, die dort ihren erschöpften Wasservorrath zu ergänzen hoffte, der schrecklichste Tod bevor; Alles muß dann, wenn nicht bald ein neuer Quell sich zeigt, verschmachten. Die in der Wüste lebenden Araber trifft dies Unglück so leicht nicht, da sie jeden Ort, wo sich Wasser findet, genau kennen. Sehr gefährlich werden dem Wanderer Stürme, die den lockeren Sand in ganzen Wolken fortschleudern und alle Spuren und Zeichen von We, gen verschütten. Nicht minder schrecklich sind die Wirkungen de- Gift, windes, Samum genannt, der so glühend heiß und erstickend ist, daß er alle lebende Wesen und Pflanzen auf der Stelle töntet und so aus, dörret, daß man von dem Leichnam eines so erstickten Menschen alle Glieder ohne Mühe abreißen kann. Schon in der Ferne erkennt man ihn aber, weil die Luft feurig gelb erscheint, und hat noch Zeit auf Ret, tung bedacht zu sein, die man im Freien nur im platten Niederwerfen auf die Erde findet, denn die heißen Dünste des Samum erheben sich stets einige Fuß über der Erde; selbst die Thiere kennen dieses Mittel und legen sich ebenfalls, sobald sie die Annäherung des Windes fühlen, platt auf die Erde. Uebrkgcns ist das Anfchn der Wüste nicht immer gleich. Nach anhaltendem Regen, der gewöhnlich eine Zeit des Jahrs eintritt wird selbst der sonst so dürre Sandboden mit Grün bekleidet, was freilich bald vor den sengenden Sonnenstrahlen verdorrt, und hin und wieder sind Niederungen, die Feuchtigkeit genug haben, den Thie, ren der Araber und Turkmancn zur Weide zu dienen. Ganz unbelebt ist auch die Wüste nicht. Außer den eben genannten E., welche als Hirten und Räuber umherstrcifen, unter Zelten wohnen und Kamele, Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen besitzen, mcistentheils aber in groß, ter Dürftigkeit von gekochtem Weizen und saurer Milch leben, finden sich hier Schakals, Wölfe, Füchse, einiges Geflügel, in den westlichen Bergen Gazellen, Hirsche u. a. Thiere. Mesopotamien selbst, welches vom Tigris und Eufrar eingeschlossen wird, besteht zum Theil noch aus solchen Wüsten, die ebenfalls durch Räuberstämme unsicher gemacht wer, den; die besseren Gegenden sind aber sehr fruchtbar und bringen alle Products Natvliens hervor. Im N. sind die hohen Gebirge des Taurus. Die E., sind Türken, Armenier, Turkmanen, Bürden, Araber, Griechen und Juden. Die Hauptstädte Diarbekir, mit 100,000 E. und Mosul, ebenfalls eine wichtige Stadt, von der das bekannte Zeug, Musselin, welches hier in Menge gewebt wird, seinen Namen hat, lie- gen am Tigris, an dessen Ufer die alte Stadt Ninive stand, denn hier war das ehemalige Assyrien. In den Gebirgen von Diarbekir leben die Sabaer, welche die Sonne anbeten. Am oberen Tigris, etwa 6 M.
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