Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 219

1830 - Hannover : Hahn
219 §. 8o. Columbien. oder Niguas, eine Art Flöhe, welche häufig unter die Haut der Finger und die Fußsohlen kriecht, dort ihre Eier legt und ein unerträglich juk- kendes Geschwür verursacht, welches, wenn das Thier nicht bald her- ausgebracht wird, aufbricht und ein Gewimmel von Tschicken zeigt, die sich dann nach allen Selten unter der Haut verbreiten. An der N. Küste und bei Panamá wurden sonst auch perlenmuschelu gefangen; dies hat man aufgegeben. Auf den höchsten Gebirgen lebt der gewaltige Londor und in den Ebenen irren Tausende von verwilderten Pferden Rindern und Eseln umher. An Metallen haben die Gebirge Ueber- fluß, aber weder Gold- noch Silberbergwerkc werden ordentlich betrie- den; dagegen wascht man aus manchen Flüssen oder findet im Sande eine große Menge Gold; vorzüglich reich darin ist eine der westlichen Provinzen, Lhocä (Tschocko), wo man ganze Goldstücke findet und wo allein Platina gewonnen wird; aber gerade hier herrscht die meiste Hungersnoth, weil der so fruchtbare Boden gar nicht angebauet wird, und überhaupt das schon seit 5oo Jahren von den Spaniern besessene und bewohnte Land noch immer ein dicker Wald ist. Mehl wird aus den Vereinigten Staaten hergebracht und der tägliche Unterhalt eines Tagelöhners kommt auf 2 Rthlr. zu stehen- Rupfer und Blei ist reich- lich vorhanden, wird aber auch wenig gewonnen. Auch Edelsteine fin- den sich, und unter diesen vorzüglich schöne Smaragde und kleine Dia- manten. Die E. sind Spanier, Indianer, Neger, Mulatten und Mestizen. Die Indianer sind in unzählige Stamme getheilt, von denen einige durch Missionairs mit dem Christenthum bekannt gemacht sind, in Städten und Dörfern wohnen und Ackerbau treiben. Ihre Farbe ist vom dunkelsten Kupferbraun bis zur Europäischen Weiße verschieden; sie sind kraftvoll, unempfindlich gegen Schmerzen und manche Völkerschaf- ten ausgezeichnet schön gebauet, aber unfähig lange Anstrengungen zu ertragen, die rohesten in den Wäldern und Wildnissen sind stunipfsin- nig, gleichgültig gegen alle Reize, arbeitsscheu und unmäßig in Essen und Trinken, wohl gar noch Menschenfresser. Die freien Indianern stehen unter Oberhäuptern, Razikcn, und leben im beständigen Kampfe unter einander, oder mit den Spaniern. Sie gehen ganz nackt; nur ein Gürtel deckt die Mitte des Leibes; als Schmuck tragen sie im Na- senknvrpel goldene Ringe, Hals- und Armbänder von Glasperlen, Zähne und Muscheln; die Haut bemalen sie mit bunten Vögelgestaltcn, oder tattowircn farbige Figuren hinein. Ihre Wohnungen, die aus Pfählen und Flechtwerk mit Lehm bestrichen gemacht sind, schlagen sie bald hier, bald dort auf. Jedes Dorf hat aber ein großes Haus, gleichsam das Kastell, aus welchem sie durch Schißscharten auf den Feind schießen und in welchem sie die eingeerndteten Früchte, Mais, Z)ams, Maniok aufbe- wahren. Sie lieben den Trunk ungemein und haben zwei Arten berau- schender Getränke, aus Mais und dem Safte einer Art Platane, die auf die eckelhafteste Art zubereitet werden. Der Mais wird nämlich von s
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer