1805 -
Reutlingen
: Mäcken
- Autor: Röder, Philipp Ludwig Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
i6o Italien.
wohlfeil ist. Eben jo wüchset auch das Oliven-
oder Baumöl auf den Ackern, welches in Florenz,
Lucca und Neapel vortrcflich geräth , auch zum
Fetimachcn der Speisen dient, da Butler selte-
ner ist.
Mineralien würde es gewiß in Italien viele
geben, allein der Bergbau liegt fast gänzlich Man
findet Gold, Silber, Elsen, Schwefel, vortref-
lichen Marmor in erstaunender Menge und überall,
Jaspis, Porfir, Wurststein, auch sehr gute Bau.
steine. Keines dieser Mineralien wird so bearbeitet,
als der Marmor zu Palästen, Häusern, Statuen,
Gcfässen. Von den mineralischen Wassern find die
Bäder zu Pisa die berühmtesten. Feuerspeiende
Berge sind der Vesuv und Aetna, und der bren-
nende Berg Pietra Mala an der toskanischen Grenze.
Die Viehzucht ist durchaus mittelmäßig.
Die Pferde sind m Italien schlecht und unansehn.
lich, nur Neapel macht eine Ausnahme. Selbst
Rom und Florenz haben schlechte Rachen. Desto
grösser ist das Rindvieh, und die italienischen Och-
sen, die wie bte Pferde beschlagen sind übertreffen
die Schweizer, ja selbst die Salzburger an Größe.
Durch die Rindviehzuchl wird der italienische Käß
bereitet, der unter dem Namen Parmesan.käß
bekannt ist, aber in ganz Italien gemacht wird
Die Schaafe sind weit nicht zur Nothdurft
hinreichend, sie haben Hörner, und keine feine
Wolle.
Die Schweine sind groß, werden fett, sind
añe schwarz, wie die wilden, und haben das son-
derbare, daß sie keine Borsten, sondern Haare
haben,