1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ten, Holz wächst auf den letzteren noch bei 3000, auf dem Altai
(50°N.b.) bei 5500, auf dem Ural (67°N.b.) bei 700, Getreide
auf dem Altai bei 2400' abs. H. — Die kurzen, heißen Sommer,
welche die Grenzen dieser Regionen bestimmen, folgen, hier wie in
ganz Hinter-Asien, fast ohne Uebergang auf lange, strenge, von er-
starrenden Nord-Winden begleitete Winter, während welcher ein
Theil des Landes in beständige Nacht gehüllt ist; — jene zeitigen
die Vegetation ungemein schnell, und steigern die Hitze, bei der Trok-
kenheit der Luft, auf eine fast unerträgliche Weise, wenngleich sie den
erstarrten Boden nur wenige Fuß tief aufzuthauen vermögen. —
38. Vorder-Asien hat, vermöge seines orographischen Baues
und ungeachtet der theilweis ozeanischen Lage, ebenfalls ein sehr
trockenes, kontinentales Klima. Arabien trägt, in Folge seiner
durch Regen und Fluß-Mangel bedingten Dürre und Vegetations-
Armuth, in allen seinen Naturverhältnissen sogar ein afrikanisches
Gepräge; von Syrien gilt fast dasselbe. — Es sind im südlichen
Vorder-Asien, innerhalb der Regenzone, drei verschiedene Kli-
mata zu unterscheiden. Die dürren Küstenlandschaften haben tro-
pische Hitze, aber aus Regenmangel nur eine sehr dürftige Vegeta-
tion; die hohen Scheitelflächen Arabiens, Syriens, Iran's, einen
heiteren wolkenlosen Himmel, (mit Ausnahme Arabiens) regelmäßig
wechselnde Jahreszeiten, glühende Tages- und Sommerhitze, erstar-
rende Nacht- und Winterkälte, beide fühlbarer durch den Mangel
an Holz und Schatten. Auf den wohlbewässerten Terrassen der
Randgebirge herrscht dagegen ein ewiger Frühling; da findet sich
jene reiche und schöne Vegetation, die den Klimagürteln der Edel-
früchte und der europ. Getreidearten eigen ist: Waizen gedeiht (auf
den Abfällen von Iran) bei 4000, Edelfrüchte und immergrünes
Laubholz noch bei 3000' absol. Höhe. — Die mesopotamische
Ebene, welche gleichfalls in den Klimag. der Edelfrüchte ic. fällt,
hat indeß theilweise mit derselben Dürre zu kämpfen, welcher der
größte Theil von Syrien unterworfen ist; die Ufergegenden ihrer
Ströme zeigen indeß reichere Vegetations-Verhältnisse. — Nur
verhältnißmäßig geringe Räume der vorder-asiatischen Hochlande
liegen oberhalb der Region des Regens; die des ewigen Schnee's
fehlt fast ganz, und dem veränderlichen Niederschlage sind vorzugs-
weise nur die höheren Gegenden des Scheitels von Iran unterwor-
fen; dort finden sich dann ähnliche Erscheinungen wie auf den Schei-
telflächen Hinter-Asiens. — Außerhalb der Regen-Zone zwei
klimatische Gegensätze in Vorder-Asien: das Steppen-Klima