1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
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reits oberhalb Turin, ist aber erst von der Adda-Mdg. abw. dauernd
und bedeutend. — Außer den vielen natürlichen giebt es sehr
zahlreiche künstliche Wasseradern, welche die Ebene, zu Schiff-
fahrts-, Entwässerungs- od. Bewässerungszwecken, netzförmig durch-
ziehen. Die wichtigsten Schiffskanäle: der Naviglio grande,
Naviglio di Bereguardo und di Pavia. — Die reiche Bewässerung
und der fruchtbare Boden haben den Anbau außerordentlich begün-
stigt; häufig ist derselbe sehr vereinzelt, und die vielen kleinen Be-
sitzungen sind dann durch Gräben, Hecken oder angepflanzte Reihen
von Fruchtbäumen durchzogen und von einander geschieden, wo-
durch das ebene Land einen sehr durchschnittenen Charakter und
theilweise fast das Ansehn eines lichten Waldes erhält. (Vgl. das
ital. Niederland mit dem wlachischen und niederrheinischen!) — Hü-
gelland am Fuß der Alpen mit Terrassen-Kulturen; Ebenen in der
Mitte des Landes mit beschatteten Feldern, künstlichen Wiesen und
Reisfluren; Mangel an kultivirten Marschen; eigenthümliche Lagu-
nen-Küste.
Iii. Die gesonderten Gebirgsglieder Europa's.
30. Die griechische Halbinsel erscheint als das Mittel-
glied zwischen dem europäischen und dem asiatischen Gebirgs-Centro.
Ihre Gebirge stehen in schmalem Zusammenhänge mit dem erstcren,
und sind vom letzteren durch schmale Meeresstraßen getrennt; sie
erheben sich massenhaft, und zeigen zwei vorherrschende Direktionen.
Die West-Seite der Halbinsel zerfällt in die Berglandschaf-
ten Dalmatien, Montenegro, Albanien und Epirus. Ihre
Gebirge bestehen aus vielen parallelen, von N.w. gegen S.o-
streichenden Ketten, zwischen denen kahle, wasserarme Hochflächen
terrassenförmig von der Küste her aufsteigen. Der Wasserscheide-
rücken, — der im Norden die dinarischen Alpen, dann (an der
Quelle des Vardar) Tschar-Dagh oder Skardus, weiter südw.
Bora Dagh und Pindus genannt wird, steigt 5000 — 8000',
am höchsten im Tschar-Dagh auf. Niedriger sind im Allgemeinen
die die Vor-Tcrrassen umwallenden Felsketten, als deren letzte, west-
lichste die Reihe der dalmatischen Inseln (1800 — 2000') angesehen
werden kann. Unter diesen Vor-Terrassen bildet die montenegri-
nische, an der oberen Moraka, einen nicht blos im W. und O.,
sondern auch im N. und S. von Bergzügen umschlossenen Gebirgs-
gau, und die epirotische ist merkwürdig durch die ungemein
wilde, schauerliche Zerklüftung ihrer bis 7000' hohen Massen. Ver-